Die Aktien des Baustoffkonzerns Holcim fallen am Donnerstagvormittag zeitweise um mehr als 0,2 Prozent auf 88,72 Franken. Damit gerät der fünfte Versuch, das Allzeithoch von Anfang November bei 92,76 Franken zu übertreffen, schon nach wenigen Tagen ins Stocken.

Ginge es nach dem bei Barclays für Holcim zuständigen Analysten dürfte das Allzeithoch vorerst unbezwingbar bleiben. Am heutigen Donnerstag erhöht er zwar das zwölfmonatige Kursziel von 62 auf 72 Franken, doch bestätigt er gleichzeitig seine Verkaufsempfehlung.

Er rechnet für den Zementkonzern mit einigermassen erfreulichen Ergebnissen für das vierte Quartal 2024 und belässt damit seine Prognosen unverändert. Gegenüber einem schwächeren Frankreich und Deutschland wird ein stärkeres Süd- und Osteuropa sowie eine wesentliche Verbesserung in Lateinamerika erwartet. 

Insgesamt bleibe er gegenüber Holcim aber vorsichtig eingestellt. Nach der Abspaltung des (lukrativen) Nordamerika-Geschäfts sieht er nur begrenzte Attraktivität der verbleibenden Unternehmen.

Mit dieser Meinung steht der mutige Analyst alleine da. Während einige Analysten positive Effekte für das neue und das alte Holcim sehen, wartet die Mehrheit der Experten auf weitere Detailinformationen zur Abspaltung ab.

Anfang 2025 dürfte Holcim Details zur Kapitalstruktur bekannt geben, da die geplante Börsennotierung des nordamerikanischen Geschäfts weiterhin für das erste Halbjahr 2025 geplant ist. Dabei interessieren insbesondere Informationen zu möglichen Übernahmen, Kosteneinsparungen, Verkäufen und zur Dekarbonisierungsstrategie.

Bei Holcim lässt sich nur diese eine Verkaufsempfehlung von Barclays finden. Seit November haben vier Analysten die Empfehlungen reduziert, während fünf sie erhöht haben. Neun Kaufsempfehlungen stehen zwölf «Halten» gegenüber. Das zwölfmonatige Kursziel scheint bereits ausgeschöpft zu sein. Es liegt bei 92,15 Franken und damit etwa nur 3,5 Prozent höher als das derzeitige Kursniveau.

(Cash/AWP)