Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat an ihrer Generalversammlung vom Donnerstag vier neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt. SBVg-Präsident Marcel Rohner warnte am Bankiertag davor, nach der CS-Krise den Finanzplatz mit einer unverhältnismässigen Regulierungswelle zu schwächen.

Das rasche Eingreifen der Behörden im Rahmen der Credit-Suisse-Krise habe nicht nur der Finanzplatz innert kürzester Zeit stabilisiert, sondern auch international viel Goodwill geschaffen, sagte Rohner. Es wäre seines Erachtens aber «fatal», wenn auf dieses wirksame Handeln eine Regulierungswelle folgen würde, die weit über das Ziel hinausschiesse und mit dem Fall Credit Suisse in vielerlei Hinsicht nichts zu tun habe.

Der Umgang mit Sanktionen sei für ein neutrales Land wie die Schweiz ein «komplexes Thema». Bereits im vergangenen Jahr habe der SBVg daher einen «systematischen und berechenbaren Umgang mit Sanktionen» gefordert. «Die Schweiz muss sich in dieser Thematik proaktiver positionieren, um einen völlig passiven autonomen Nachvollzug teilweise problematischer und widersprüchlicher Massnahmen zu vermeiden», sagte Rohner.

Kein Zweifel dürfe es zudem am Schutz des Eigentums geben, betonte der SBVg-Präsident. So würden auch Beschlagnahmungen aufgrund von Sanktionen gesperrter Vermögen ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren und Anwendung von geltendem Recht das Rechtssystem der Schweiz negieren.

Neu in den Verwaltungsrat des Branchenverbands gewählt wurden Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident von Julius Bär, Enna Pariset, CEO der BNP Paribas (Suisse), Giorgio Pradelli, CEO der EFG Bank sowie Marc Pictet, Senior Managing Partner der Pictet Group.

(AWP)