Die Banken konnten im Durchschnitt solide Kapital- und Liquiditätspositionen aufrechterhalten, die deutlich über den regulatorischen Anforderungen lagen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mitteilte. Die Ergebnisse stammen aus der jährlichen Bankenprüfung im Rahmen des Supervisory Review and Evaluation Process (SREP). Die Gesamtkapitalanforderung für das harte Kernkapital (CET 1) kletterte laut EZB im Schnitt für 2024 auf 11,3 Prozent von 11,2 Prozent im Jahr zuvor.

Bei 18 Banken erhöhte die EZB die Kapitalanforderungen, da diese nicht genügend Vorsorge getroffen hätten für faule Kredite. Die Abdeckung der Risiken aus diesen Engagements sei unzureichend gewesen, teilte die EZB mit. Neun Banken erhielten einen Aufschlag aufgrund risikoreicher Kredite (Leveraged Loans). Bei 13 Banken wurden die Anforderungen wegen übermässiger Verschuldung angehoben. Die Namen der betroffenen Kreditinstitute wurden nicht genannt.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung mahnt die EZB zu Vorsicht. Der schwächere makroökonomische Ausblick und der strukturelle Wandel der Wirtschaft stellten weiter erhebliche Herausforderungen dar. Die Zentralbank hob hervor, dass interne Governance, Risikomanagement und operative Widerstandsfähigkeit zentrale Problemfelder bleiben.

(Reuters)