Der Zusammenbruch der First Republic Bank in den USA hat die Befürchtungen zur Solvenz regionaler Kreditinstitute verstärkt. Der S&P 500 Financials Index steht angesichts dessen kurz davor, unter das Hoch zu fallen, das er im Jahr 2007 erreicht hatte. Pikant: Damals hatte die Subprime-Krise ihren Anfang genommen.
Nach dem Kreditcrash von 2008 dauerte es über ein Jahrzehnt, bis der S&P 500 Finanzwerteindex den verlorenen Boden wiedergewonnen hatte. Über dem 2007-Hoch liegt der Index seit Januar 2021. Sollte er nun unter diese Marke fallen, wäre dies ein unheilvolles Signal für den gesamten Aktienmarkt, warnt Hedgefonds-Manager Jim Roppel, Gründer von Roppel Capital Management.
Ein solcher Kursverfall würde laut Roppel den Druck auf die Banken verstärken, Kapital zu sparen und die Kreditvergabe einzuschränken. Folge wären zusätzliche Belastungen für die Wirtschaft, die nach den gravierenden Zinserhöhungen der Federal Reserve in den letzten 14 Monaten bereits von einer Rezession bedroht ist.
“Man kann keinen Bullenmarkt haben, wenn die Bankaktien fallen”, sagt Roppel, der sich langfristig zwar als Bulle sieht, derzeit grösstenteils jedoch in cash sowie Defensivwerten wie Gold und Goldminen investiert ist. “Das ist so, als ob ein Olympionike Zementblöcke um die Beine hätte.”
(Bloomberg)
2 Kommentare
"Arbeitsplatzvernichtung. Vorsicht im Umgang mit diesem Wort. Viele Grubenentleerer haben durch die Kanalisation ihre mäßig entlohnte Tätigkeit eingebüßt. War das Arbeitsplatzvernichtung?"
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
"Oswald "Ossi" Grübel (72), ehemals Vorstandschef von Credit Suisse wie UBS, fürchtet, dass die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken in einem gewaltigen Crash an den weltweiten Finanzmärkten münden wird. "Der Zusammenbruch dieser Politik wird kommen. Denn wirtschaftlich ergeben Nullzinsen keinen Sinn", sagte er dem manager Magazin, dessen neue Ausgabe seit Mittwoch (5. Oktober) im Handel ist.
Die Bevölkerung werde irgendwann das Vertrauen in Währungen und Zentralbanken verlieren. In der Folge würden die Zinsen rasant steigen, professionelle Investoren ihre Anleihen losschlagen, aber keine Abnehmer mehr finden, da die Banken wegen zu hoher Kapitalvorschriften als Käufer ausfielen.
"Die Volatilität wird so hoch sein wie noch nie", warnt Grübel, der 2003 bis 2007 die Credit Suisse führte sowie 2009 bis 2011 den Schweizer Rivalen UBS. Heute verwaltet er sein eigenes Vermögen, das auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt wird, von seinem Zürcher Büro aus."
Als besondere Gefahrenquelle hat Grübel riskante Unternehmensanleihen ausgemacht. "Der Ramschanleihemarkt wird die Investoren in ein Jammertal führen, aus dem keiner mehr herauskommt."
Gold und Immobilien als Krisenschutz
Daher rät Grübel, der als einziger Deutscher gleich zwei Großbanken als CEO gedient hat, zum Goldkauf. "Eigentlich funktionieren nur noch Märkte, die nicht von den Zentralbanken manipuliert werden. Wie etwa die Rohstoff- oder Aktienmärkte. Ich kann nur empfehlen: Erhöhen Sie den Goldanteil bei Ihren Anlagen auf 30 Prozent!"
Ex-UBS-Chef Oswald Grübel sieht Crash als Kaufchance"Erhöhen Sie den Goldanteil auf 30 Prozent"
Oswald Grübel, ehemals Chef der UBS und der Credit Suisse, warnt vor einem Crash an den Finanzmärkten. Schuld daran sei vor allem die Politik der Zentralbanken. Aber der ehemalige Topmanager sieht darin auch Chancen.
Von Tim Bartz
05.10.2016, 10.56 Uhr