"Zu Beginn dieser Woche kam es zu einer weiteren erheblichen Neubewertung der britischen Staatsanleihen", hiess es am Dienstag in einer Mitteilung der Zentralbank in London. "Die Dysfunktionalität dieses Marktes und die Aussicht auf eine sich selbst verstärkende 'Fire Sale'-Dynamik stellen ein erhebliches Risiko für die Finanzstabilität des Vereinigten Königreichs dar."

Das Programm zum Ankauf von Anleihen mit langen Laufzeiten sollte ursprünglich so genannten Liability-Driven Investmentfonds (LDI) Zeit verschaffen, um sich vor weiteren Sprüngen der Anleiherenditen zu schützen. Die Fonds hatten vor der Intervention der BoE im Mittelpunkt des Gilt-Ausverkaufs gestanden. Inzwischen merkte die Bank of England an, die LDI hätten "erhebliche Fortschritte" gemacht.

Inflationsgebundene Anleihen waren am Montag am stärksten vom Ausverkauf am Anleihemarkt betroffen: Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 64 Basispunkte, ein Rekordwert in Daten, die bis 1992 zurückreichen. Der Renditeanstieg bei Linkern war damit mehr als doppelt so stark wie bei konventionellen Anleihen.

Die Zentralbank pausierte auch den Verkauf von Unternehmensanleihen, die sie im Rahmen der quantitativen Lockerung angehäuft hat. Sie bestätigte, dass die Ankäufe von Gilts nur bis zum 14. Oktober fortgesetzt werden.

(Bloomberg)