Grundsätzlich bekräftigte die Zentralbank am Montag in London, wie geplant Mitte Oktober aus den Ende September aufgelegten Notkäufen aussteigen zu wollen. Da bisher aber deutlich weniger Staatsanleihen gekauft worden seien, als nach Ausgestaltung des Programms möglich gewesen wäre, könne das tägliche Ankaufsvolumen falls nötig erhöht werden. Zudem stellte die Bank of England ein neues Programm zur Liquiditätssicherung vor.

Wie die Notenbank mitteilte, wurden im Rahmen des Programms bisher langlaufende Staatsanleihen im Wert von etwa 5 Milliarden Pfund erworben. Möglich gewesen wären nach Ausgestaltung des Programms aber bis zu 40 Milliarden Pfund. Die nicht genutzte Summe könne verwendet werden, um das tägliche Ankaufsvolumen vor Ende des Programms zu erhöhen. Am Montag steigt die Maximalsumme von 5 Milliarden auf 10 Milliarden Pfund. Das soll einen geordneten Ausstieg aus dem Programm sicherstellen.

Hintergrund des Eingriffs am Anleihemarkt war die grosse Verunsicherung, die die neue Regierung unter Premierminister Liz Truss mit ihrem fiskalpolitischen Kurs ausgelöst hatte. Aufgrund der Furcht vor stark steigenden Staatsschulden und noch höheren Inflationsraten waren die Kurse britischer Staatsanleihen drastisch gefallen, im Gegenzug erhöhten sich die Renditen kräftig. Die Entwicklung hatte zahlreiche Pensionsfonds, die stark in langlaufenden Anleihen engagiert sind, unter erheblichen Druck gesetzt, woraufhin die Notenbank am Rentenmarkt mit Stützungskäufen eingriff.

(AWP)