Für die auf Kleinkredite und Kreditkarten spezialisierte Cembra Money Bank erwarten die von AWP befragten Analysten einen Jahresgewinn von 154 Millionen Franken. Nach dem klaren Gewinnrückgang im ersten Halbjahr sollte nun nur noch einen leicht rückläufigen Gewinn resultieren, da sich die Kostensituation im zweiten Halbjahr stabilisiert haben dürfte.

Die Experten erwarten zudem eine leicht höhere Dividende. Im Fokus wird auch die Entwicklung des Certo-Kreditkartenangebots sein, das Cembra nach Beendigung der Zusammenarbeit mit der Migros bei der Cumulus-Kreditkarte lanciert hatte. Weitere Ausführungen werden auch zur Entwicklung des noch kleinen "Buy-Now-Pay- Later" (BNPL)-Geschäfts erwartet.

Für das Gesamtjahr 2023 prognostizierte Cembra bei der Vorlage der Halbjahreszahlen eine "stabile Geschäftsentwicklung", eine anhaltend solide Verlustquote sowie eine gegenüber 2022 stabile Kostenquote. Die Eigenkapitalrendite werde allerdings am unteren Ende der angestrebten Spanne von 13 bis 14 Prozent erwartet. Zudem werde das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent für 2024 "herausfordernd", hiess es.

Die Finanzziele von Cembra für die Periode 2022 bis 2026 umfassen unter anderem ein jährliches Wachstum bei den Forderungen von 1-3 Prozent, im Einklang mit dem BIP-Wachstum. Zudem soll die Eigenkapitalrendite ab 2024 über 15 Prozent betragen. Die Verlustquote soll höchstens 1 Prozent betragen, zudem wird für 2023 eine Dividende von mindestens 3,95 Franken und ein weiteres Wachstum danach angestrebt.

Erhöhung des Höchstzinssatzes für Konsumkredite

Der Höchstzinssatz für Konsumkredite ist vom Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) auf Anfang Jahr auf 12 von 11 Prozent erhöht worden. Zuvor war er im Mai 2023 um ebenfalls einen Prozentpunkt angehoben worden. Angehoben worden ist per Anfang Jahr zudem der Höchstzinssatz für Überziehungskredite, zum Beispiel bei Kreditkarten: Der Satz steigt von 13 auf 14 Prozent.

Die Bank Cembra hat ihren Markenauftritt überarbeitet und dabei auch ihr Logo verändert. Die Umsetzung soll schrittweise im Verlauf 2024 stattfinden. Auf ein komplettes Rebranding habe man aber bewusst verzichtet. Kernelemente des bisherigen Markenauftritts würden bewahrt, hiess es. Der neue Auftritt soll die strategische Transformation in ein digitaleres Geschäftsmodell zeigen.

Die Titel von Cembra sind seit Anfang Jahr um gut 6 Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt (SPI) eine Zunahme um rund 2 Prozent verzeichnet hat. Im Vorjahr büssten die Papiere rund 15 Prozent ein. Gemäss AWP stufen Analysten die Aktien der Cembra Money Bank fünf Mal mit Halten ein. Kauf- oder Verkaufsempfehlung gibt es keine. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 73,25 Franken. Am späten Dienstag Nachmittag notieren die Valoren von Cembra bei 69,25 Franken. Die Dividendenrendite beträgt 5,7 Prozent. 

(cash/AWP)