Das IT- und Beratungsunternehmen IBM könnte man in diesen Tagen mit dem berühmten Fisch, der gegen den Strom schwimmt, vergleichen. Während die Diskussionen über Dividendenzahlungen – oder eher Nicht-Zahlungen - während der Corona-Krise im vollen Gange sind, schickt sich das Unternehmen mit Sitz in Armonk im Bundesstaat New York an, in den Kreis der Dividendenaristokraten aufzusteigen.
Von allen Corona-Diskussionen unbeeindruckt kündigte IBM an der Generalversammlung vom heutigen Dienstag an, seine Dividende zum 25. Mal in Folge erhöhen. Nämlich auf 1,63 Dollar je Aktie. Damit stösst das Unternehmen neu in den erlesenen Kreis der Dividenden-Aristokraten. Unter einem Dividendenaristokraten wird allgemein ein Unternehmen bezeichnet, das seine Dividende über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahre jährlich erhöht hat.
5,1 Prozent Dividendenrendite
Dabei steht IBM schon länger auf der Liste von Dividenden-Jägern. Wenn man die zu erwarteten Zahlungen 2020 als Grundlage nimmt, bietet die Aktie aktuell eine Rendite von rund 5,1 Prozent, Hinzukommt: In den letzten zwölf Monaten hat das Unternehmen lediglich die Hälfte seines freien Cashflows für die Ausschüttung aufgewendet. Das birgt weiteres Potenzial.
Derzeit arbeitet IBM arbeitet daran, das etwas träge gewordene Wachstum in den konventionellen Geschäftssparten mit den wachstumsstärkeren Cloud- und Analytics-Diensten auszugleichen. Die Übernahme des Open-Source-Software-Anbieters Red Hat im letzten Sommer sorgt bereits für ein anziehendes Umsatzwachstum.
Die 25. Dividendenerhöhung in Folge findet in einer Zeit statt, in der Unternehmen immer stärker dazu angehalten werden, bei Ausschüttungen Zurückhaltung zu zeigen. Vielerorts wird über Dividendenkürzungen oder -stundungen diskutiert. Jüngst wurden etwa die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS dazu gedrängt, zumindest ein Teil ihrer Dividendenzahlung aufzuschieben – gegen ihren Willen, wie zu vernehmen ist.