Die Sulzer-Aktie notiert am Dienstagvormittag 1,4 Prozent höher bei 125 Franken. Sie erreicht damit den höchsten Stand seit September 2021 - und setzt die seit vergangenem Oktober anhaltenden Aufwärtsbewegung fort. Damals löste sie sich von ihrem Zwischentief von 72,60 Franken. 

Analysten trauen der Aktie auch weiterhin einiges zu: Kepler Cheuvreux erhöhte das Kursziel auf 141 von 131 Franken und beliess die Einstufung auf «Buy». Nach den aktualisierten Zielen bis 2028 hat der zuständige Analyst seine Schätzungen nach oben angepasst. Das Betriebsergebnis entwickle sich zudem weiterhin sehr solide, was für Preismacht in eher oligopolistischen Endmärkten spreche, schreibt er zudem.

Trotz der starken Kursentwicklung mit einem Plus von über 40 Prozent alleine in diesem Jahr - Sulzer ist damit die siebtbeste Aktie im Swiss Performance Index - sieht der Experte denn auch weiteres Aufwärtspotenzial. Die 49-Prozent-Beteiligung des sanktionierten russischen Investors Viktor Vekselberg bleibe aber ein Risikofaktor.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) setzt der fairen Wert der Sulzer-Aktie bei 143 Franken an, was ein Kurspotenzial von über 14 Prozent darstellt. Sulzer werde in den drei wichtigen und attraktiven Märkten wachsen: Energiesicherheit und -transition, natürliche Ressourcen und Prozessindustrie. Der verantwortliche Analyst rechnet mittelfristig mit einem organischen Wachstum von drei Prozent, einer EBITDA-Marge von 15,1 Prozent und einer Rendite auf das eingesetzte Kapital von 23,8 Prozent. 

Sulzer setzt sich neue Mittelfristziele

Am Montagabend hat Sulzer an einer Investorenveranstaltung genauer über die Strategie informiert, die schon im Februar angekündigt worden war. Die neuen mittelfristigen Zielvorgaben lauten: Der Umsatz soll bis 2028 organisch stärker steigen, als der Markt wächst. Die Betriebsgewinnmarge (Ebitda) soll dann mehr als 17 Prozent erreichen.

Für das laufende Jahr hatte Sulzer im April ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis neun Prozent und eine operative Rentabilität von rund zwölf Prozent in Aussicht gestellt. 2023 waren die Verkaufserlöse des Herstellers von Pumpen sowie Rühr-, Misch-, Trenn- und Reinigungsgeräten für Flüssigkeiten aller Art um 13,2 Prozent gestiegen und die operative Marge hatte 11,1 Prozent betragen. 

Noch im Dezember blickte Suzler-Chefin Suzanne Thoma im cash-Interview leicht zuversichtlich auf das Jahr 2024. «Wir haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass sich geopolitisch und finanzpolitisch vieles ändern kann.» Insofern sei man vorsichtig optimistisch. Das Unternehmen sei geografisch breit aufgestellt, und die Produkte sowie Dienstleistungen kämen in Bereichen zur Anwendung, die weniger konjunkturabhängig sind.

Das Ergebnis für das erste Halbjahr 2024 wird Sulzer am 26. Juli veröffentlichen.

(cash/AWP)