«Die Banken dürfen nun ausländische Währungen von und an ihre Kunden sowie untereinander zu frei ausgehandelten Kursen kaufen und verkaufen», teilte die National Bank of Ethiopia (NBE) am Montag mit. «Die NBE wird dabei nur in begrenztem Umfang eingreifen.» Die Landeswährung, der Birr, rutschte nach der Ankündigung um 30 Prozent auf 74,73 Birr zum Dollar ab.

Diese Entscheidung der NBE gilt als ein wichtiger Schritt für Äthiopien auf dem Weg aus einer Schuldenkrise, die durch hohe Inflation und einen anhaltenden Devisenmangel verursacht wurde. Im vergangenen Dezember wurde das Land zur dritten afrikanischen Volkswirtschaft in drei Jahren, die ihre Schulden nicht mehr bedienen konnte. Seit 2023 befindet es sich in Gesprächen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein neues Finanzierungsprogramm. Angesichts des Bürgerkriegs in der nordäthiopischen Region Tigray bis November 2022 wurde das letzte Programm aufgegeben.

Nun erhalte Äthiopien als Teil der Währungsreform 10,7 Milliarden Dollar an externer Finanzierung - darunter eine Sonderfinanzierung durch den IWF, die Weltbank und die Gläubiger, sagte NBE-Chef Mamo Mihretu. Der IWF gab zunächst keine Stellungnahme ab.

(Reuters)