Nach dem jüngsten Ausverkauf ist der strauchelnde Immobilienkonzern China Vanke auf Erholungskurs gegangen. Die in Hongkong notierten Aktien des nach Umsatz zweitgrössten Immobilienentwicklers in China zogen am Dienstag um rund zehn Prozent an; die in Shenzhen gelisteten Titel legten um knapp sechs Prozent zu. Auch die Anleihen erholten sich, nachdem der Konzern versichert hatte, die Auswirkungen einer Ratingherabstufung duch die Agentur Moody's auf seine Finanzierungsaktivitäten seien «kontrollierbar».

Vanke teilte der Agentur Reuters mit, dass sowohl der aktuelle Betrieb als auch die Refinanzierung des Unternehmens «normal und die Finanzierungskanäle stabil» seien. Moody's hatte Vanke am Montag vom Investment-Grade-Rating auf hoch spekulativ (Junk) herab gestuft, indem es das Corporate Family Rating (CFR) von «Ba1» vergab, und sagte, dass alle Ratings von Vanke auf eine Herabstufung überprüft würden.

Die Aktion von Moody's erfolgte, nachdem Reuters berichtet hatte, dass chinesische Behörden Insidern zufolge von den grossen Banken des Landes zusätzliche finanzielle Unterstützung für China Vanke fordern. Ausserdem hätten sie Anleihegläubiger gebeten, einer Verlängerung der Rückzahlungsfristen zuzustimmen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag.

Spekulationen um einen Zahlungsausfall hatten zuletzt Aktien und Anleihen von Vanke unter Druck gesetzt. Der chinesische Immobiliensektor, der für ein Viertel der Wirtschaftsleistung der Volksrepublik steht, steckt seit Jahren in der Krise. Die prominentesten Konzerne in Zahlungsschwierigkeiten sind China Evergrande und Country Garden. Staatliche Hilfen für die Branche brachten bisher kaum Erfolg. 

(Reuters)