Am 9. Mai solle das südamerikanische Land lahmgelegt werden, berichteten lokale Medien am Donnerstag. Am Mittwoch hatte seine Regierung eine abgespeckte Fassung der Reformen ins Parlament eingebracht, die im Februar keine Mehrheit unter den Abgeordneten gefunden hatte. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem die Privatisierung staatlicher Unternehmen und Massnahmen zur Kürzung staatlicher Subventionen vor.

Der im vergangenen Jahr gewählte Milei hat keine Regierungsmehrheit im Parlament und muss dort Verbündete suchen. Es wird erwartet, dass der neue Gesetzesentwurf nächste Woche in den Ausschüssen beraten wird, bevor es zu einer Abstimmung kommt. Die Reformen müssen von beiden Kongresskammern gebilligt werden. In dem neuen Entwurf hat Milei das Versprechen einkassiert, bereits in diesem Jahr eine Neuverschuldung zu vermeiden. Zudem sind einige Reformen abgeschwächt worden.

Das seit Dezember amtierende Staatsoberhaupt will mit einer Rosskur die seit Jahren siechende Wirtschaft ankurbeln. Kern seiner Vorstellungen sind eine drastische Verkleinerung des Staatsapparats inklusive sozialer Leistungen sowie ein starker Abbau von Vorschriften und finanziellen Belastungen der Wirtschaft. Gegen die wirtschaftliche Lage und seine Reformpläne haben unter anderem Gewerkschaften mobilisiert.

In dem ehemals wohlhabenden Argentinien herrscht derzeit eine Inflation von 275 Prozent, die Armutsquote ist auf fast 60 Prozent angestiegen. Am Donnerstag senkte die Notenbank den Leitzins um zehn Punkte auf 70 Prozent. Es werde eine deutliche Verlangsamung der Inflation registriert, teilte die Notenbank mit.

(Reuters)