«2025 müssen wir mit der Kettensäge weitermachen (…), weil wir den Staat aus dem Weg räumen wollen», sagte Sturzenegger in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Diese Phase könne als «Kettensäge 2.0» bezeichnet werden. Präsident Javier Mileis hatte in seinem siegreichen Wahlkampf wiederholt die Kettensäge geschwungen, um seine geplanten radikalen Kürzungen bei den Staatsausgaben zu verdeutlichen.
«Unser Ziel ist ein nicht verhandelbarer Haushaltsausgleich, der durch eine Reduzierung der Ausgaben erreicht wird», sagte der Chef des im vergangenen Jahr gegründeten Ministeriums für Deregulierung und Staatsumwandlung, das möglicherweise als Vorbild für Elon Musks neues US-Effizienzgremium DOGE dient.
Argentinien müsse nach jedem Peso suchen, den es bei den Staatsausgaben einsparen könne. 2024 - Mileis erstem vollen Jahr an der Staatsspitze - erzielte das südamerikanische Land durch den harten Sparkurs erstmals seit 14 Jahren einen Haushaltsüberschuss.
Sturzenegger kündigte neue Initiativen zur Deregulierung an. Diese würden auf Branchen abzielen, in denen die heimischen Preise aufgrund mangelnden Wettbewerbs künstlich hoch seien. So habe die Regierung in dieser Woche die Steuern auf Autoimporte gesenkt. Dem sollen in den nächsten Tagen gelockerte Auflagen für Elektroautos und Ladestationen folgen. «Wir bauen diese Regelung vollständig ab», kündigte der Minister an.
Argentinien ist zu einem Testfall libertärer Wirtschaftspolitik und Deregulierung geworden. Das erregt weltweit Aufmerksamkeit, unter anderem von der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. «Die Neugier auf das, was wir tun, ist gross», sagte Sturzenegger.
(Reuters)
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Ich bin gerade in Argentinien. Ohne 2 Jobs ist kaum zu überleben. Aber immerhin ist die Inflation nicht mehr sooo hoch