Für den iPhone-Anbieter stehe viel auf dem Spiel, sagte Analyst Ryan Reith vom Research-Haus IDC. Er müsse bei der am Montagabend (MESZ) beginnenden mehrtägigen Veranstaltung beweisen, dass er bei dieser Technologie nicht ins Hintertreffen gerate. Apple werde eine Show bieten. «Wenn sie eine Punktlandung hinlegen, können sie das Interesse von Verbrauchern an KI wecken.» Denn bislang spiele diese Technologie eher bei Unternehmen eine Rolle.

Der Konzern nutzt KI bereits seit einigen Jahren, allerdings meist im Hintergrund. Sie dient beispielsweise dazu, dass die Apple Watch Stürze oder Unfälle erkennt. Beim Einsatz sogenannter Generativer KI wie ChatGPT zögert Apple bislang allerdings. Dies sei Teil der Unternehmenskultur, erläuterte Analyst Dipanjan Chatterjee von der Marktforschungsfirma Forrester. Apple setze neue Technologien nur dann ein, wenn sie Kunden einen echten Mehrwert lieferten. «Das Schweigen zu KI wurde zuletzt aber ohrenbetäubend.»

Experten gehen davon aus, dass Apple seiner Sprachsteuerung Siri eine KI-Generalüberholung spendiert. Die digitale Assistentin werde voraussichtlich viele Apps im Auftrag der Nutzer eigenständig kontrollieren. Einem Medienbericht zufolge will Apple hierfür die Technologie des ChatGPT-Entwicklers OpenAI in sein kommendes iPhone-Betriebssystem iOS 18 einbauen. Dan Eye, Chef-Anleger des Vermögensberaters Fort Pitt, verspricht sich hiervon frischen Rückenwind für den zuletzt schwächelnden iPhone-Absatz. Der Konzern werde voraussichtlich die KI-Funktionen auf älteren Modellen einschränken, um Kunden zum Kauf neuer Geräte zu bewegen.

(Reuters)