Bis zum Ende des laufenden Jahres werden Apple und seine Konkurrenten 6,2% mehr Handys ausgeliefert haben als im Jahr 2023 und damit schätzungsweise 1,24 Milliarden Stück, prognostiziert IDC Research. Die iPhone-Verkäufe dürften allerdings nur um 0,4% steigen. Mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von über 1.000 Dollar (951 Euro) bleibt Apple aber mit Abstand der Spitzenreiter beim Gewinn, die Android-Konkurrenz kommt auf rund 295 Dollar, schätzt IDC.

Trotz des Hypes um Künstliche Intelligenz, ist der Smartphone-Markt nach der Pandemie eingebrochen. Laut IDC lässt sich ein Grossteil des Wachstums im Jahr 2024 auf die angestaute Nachfrage und auf Länder mit geringerer Smartphone-Durchdringung zurückführen. Die Lücke füllten besonders chinesische Marken dank ihrer erschwinglichen Geräte. Der Studie zufolge soll Apple im nächsten Jahr voraussichtlich wieder besser abschneiden.

Die von Samsung, Apple und Google erhoffte Begeisterung der Verbraucher für neue KI-Raffinessen, blieb jedoch aus.

«Obwohl GenAI weiterhin ein heisses Thema ist und für viele Anbieter oberste Priorität hat, hat es noch keine nennenswerten Auswirkungen auf die Nachfrage und treibt keine vorzeitigen Upgrades voran», sagte Nabila Popal, Research Director bei IDC. «Es sind mehr Investitionen erforderlich, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen und eine Must-have-Funktion einzuführen, die die Verbraucher in die Geschäfte treibt und den Superzyklus schafft, auf den alle warten.»

Um sich gegen mögliche US-Gegenwinde zu wappnen, investieren Marken wie Xiaomi und Huawei massiv in Hardware und entwickeln ihre eigenen Prozessoren und KI-Technologien. Huawei stellte am Dienstag sein neuestes Smartphone vor, das mit seinen in China hergestellten Chips betrieben wird, Xiaomi bereitet hauseigene Halbleiter für Geräte vor, die 2025 verfügbar sein sollen.

Weltweit haben die Lieferungen noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Für die kommenden Jahre erwartet IDC nicht mehr als ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Hauptgründe für die Stagnation seien längere Upgrade-Intervalle, eine Marktsättigung in den Industriestaaten und ein schnell wachsender Handel mit gebrauchten Smartphones. China wird wohl einer der meistumkämpften Absatzmärkte bleiben.

(Bloomberg)