Die japanische Währung fiel in der Nacht zum Donnerstag auf 153,19 je Dollar von rund 157,55. Marktteilnehmer sagten, die Bewegung sei unmittelbar nach Börsenschluss in den USA und dem Ende der Pressekonferenz von US-Notenbankchef Jerome Powell erfolgt. «Es sieht nach einer Intervention aus. Ich glaube nicht, dass die Japaner etwas sagen oder zugeben werden. Das haben sie auch beim letzten Mal nicht getan, aber es sieht ganz danach aus», sagte Joe Trevisani, Senior Analyst bei Brooker FX Street.
Bereits am Montag war der Yen von 160,245 auf 154 gefallen, nachdem er zuvor ein 34-Jahres-Hoch erreicht hatte. Daten der Bank of Japan (BoJ) zeigten jedoch, dass die japanische Zentralbank, die im Auftrag des Finanzministeriums handelt, am Montag rund 5,5 Billionen Yen (35,06 Milliarden Dollar) ausgegeben haben könnte, um die Währung zu stützen. Die grosse Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA setzt den Yen weiter unter Druck und wirft die Frage auf, wie sich eine übermässige Währungsschwäche auf die japanische Wirtschaft und die Zinsaussichten der Bank of Japan auswirken wird. Seit Tagen wird eine Massnahme aus Tokio erwartet, um den Yen zu stützen, der seit Jahresbeginn um elf Prozent gegenüber dem Dollar gefallen ist. Selbst die erste Zinserhöhung seit 17 Jahren im März hatte der Währung keinen Auftrieb geben können.
(Reuters)