Investoren befürchteten, dass der Run auf Aktien nicht anhalten werde. "Die jüngste Rally bei Vermögenswerten und Währungen, die an die Aussichten der chinesischen Wirtschaft gekoppelt sind, weil man hofft, dass die Behörden in China ihre Null-Covid-Politik lockern werden, wird wahrscheinlich nicht von Dauer sein", konstatierten die Analysten von Capital Economics.

In diesem Jahr habe es bereits mehrere kurzlebige Kurserholungen gegeben, als sich die Corona-Lage in China zu verbessern schien. Als neue Ausbrüche auftraten, seien wieder Beschränkungen eingeführt worden.

Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verloren am Dienstag jeweils rund einen halben Prozentpunkt. In Hongkong gab der Index ebenfalls leicht nach. Seit Monatsbeginn hatte die Aussicht auf ein mögliches Ende der strengen Corona-Restriktionen in China den CSI 300 knapp acht Prozent und den Hang Seng Index um 13 Prozent nach oben getrieben.

"Die Investoren nahmen zur Kenntnis, dass die Gesundheitsbeamten erklärten, dass die lokalen Behörden die Umsetzung nicht unvernünftig verschärfen sollten und sicherstellen müssen, dass der Lebensunterhalt und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Menschen normal bleiben", erläuterte Marktstratege Redmond Wong von Saxo Markets.

Das Augenmerk liege in dieser Woche nun auf den US-Zwischenwahlen und dem US-Verbraucherpreisindex. In Tokio zog der Nikkei-Index unterdessen um 1,25 Prozent auf 27.872 Punkte an. "Der Markt wurde stark von der Performance der US-Aktien über Nacht beeinflusst", sagte Yugo Tsuboi, Stratege bei Daiwa Securities. Vor allem Technologiewerte waren gefragt. Der Technologie-Investor Softbank Group zog rund fünf Prozent an und gab dem Nikkei damit den größten Auftrieb. Die Titel der Chipkonzerne Tokyo Electron und Advantest kletterten rund drei Prozent.

(Reuters)