Unter dem Strich wurde der höchste jährliche Mietanstieg seit Beginn der Erhebung durch Homegate 2009 erreicht. Und es könnte zu weiteren Steigerungen kommen. So legten die Angebotsmieten gemäss dem Homegate-Mietindex, der gemeinsam mit der ZKB erhoben wird, im Jahr 2022 um 2,8 Prozent zu. Dieser deutliche Anstieg sei das Resultat einer zunehmenden Knappheit am Wohnungsmarkt sowie höherer Heiz- und Nebenkosten, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Auch im Dezember stieg der Index gegenüber dem Vormonat an - und zwar um 0,2 Prozent.
Neben dem rekordhohen Anstieg der Mieten sei die Breite der Steigerungen eine Besonderheit gewesen. Denn in keinem Kanton seien die Angebotsmieten rückläufig gewesen. Selbst in Kantonen wie dem Wallis, Tessin oder Jura, in denen die Nachmietersuche in den vergangenen Jahren eher zögerlich verlief, stiegen die Mieten an.
2023 weitere Mietpreiserhöhungen erwartet
Am stärksten kletterten die Mietpreise mit plus 6,7 Prozent in Graubünden. Auch Kantone wie der Aargau, Thurgau und Solothurn, die zuvor aufgrund hoher Leerstände eher sinkende Angebotsmieten aufwiesen, legten nun zu. Gleichzeitig kam es nicht wie während Corona oft diskutiert zu einer Stadtflucht, sondern auch in Zürich (+6,2%) oder Lugano (+5,3%), Basel und Luzern (je +3,7%) wurden deutliche Anstiege bei den Preisen der inserierten Wohnungen verzeichnet.
Angesichts der rückläufigen Bautätigkeit sowie der stabilen Nettozuwanderung ist den Experten zufolge auch im neuen Jahr 2023 mit Mietsteigerungen zu rechnen. Aktuell könne insbesondere in den urbanen Regionen das Angebot die Nachfrage nach wie vor nicht bedienen. Solange dies der Fall sei, sei die Grundlage für steigende Angebotsmieten weiterhin vorhanden.
(AWP)