Die Aktien von Meyer Burger gewinnen 1,3 Prozent auf 0,535 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,1 Prozent höher steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel gut 1 Prozent verloren.

Das Solarunternehmen Meyer Burger hat mit Herausforderungen zu kämpfen. Preisdruck wegen eines Überangebots auf dem Markt für Solarwafer und Abschreibungen auf Lagerbestände belasten das Ergebnis. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen vor einer Woche den Aufbau einer Solarzellenfabrik in den USA an. 

Research Partners senkt das Kursziel für Meyer Burger vor den anstehenden Zahlen (17. August) zum ersten Semester von 0,50 auf 0,45 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Halten". Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 19 Prozent.

Nach der Gewinnwarnung vor einer Woche habe er nun seine Schätzungen angepasst, schreibt Analyst Eugen Perger. Während er für das erste Semester einen EBITDA-Verlust in Höhe der Guidance von minus 42 Millionen Franken erwarte, sollte das Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte wegen des höheren Produktionsvolumens mit entsprechender operativer Hebelwirkung weniger negativ ausfallen. Die anhaltenden operativen Verluste strapazierten zudem das bisher reichlich vorhandene Liquiditätspolster.

Die Grossbank UBS ist hingegen mit einem Kursziel von 0,61 Franken und einem “Neutral”-Rating viel optimistischer. “Unserer Ansicht nach ist die Entscheidung von Meyer  Burger strategisch sinnvoll, da der US-Markt vor einem starken Wettbewerb geschützter ist als der europäische und die finanziellen Bedingungen dort sehr günstig sind”, schreiben die UBS-Analysten in einem Bericht. 

Der stärkere Fokus auf die USA werde durch eine starke regulatorische Unterstützung angetrieben, einschliesslich 1,4 Milliarden Dollar im Rahmen des Inflation Reduction Act 2024-32 und circa 390 Millionen Dollar an Vorauszahlungen, Darlehen und lokalen Anreize.

Die UBS prognostiziert ein leicht positives EBITDA im zweiten Halbjahr, erwartet aber einen Verlust im Gesamtjahr 2023 und senkt die Schätzungen für 2024 um 5 Prozent. Für 2025 bis 2027 erhöhen die Analysten aber die Schätzungen wegen der regulatorischen Unterstützung. “Nach unseren Berechnungen ist Meyer Burger für seine Expansionspläne voll finanziert, aber die Ertragsvolatilität kann sehr hoch sein, abhängig von den Marktbedingungen für Solarmodule, der regulatorischen Unterstützung in Europa und den USA und den Expansionsplänen”, schreiben die Autoren.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP

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