Die Aktien von Meyer Burger gewinnen am Mittwoch 7 Prozent auf 0,0693 Franken, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,50 Prozent zulegt. Innert Wochenfrist hat der Titel 17 Prozent an Wert verloren.

Research Partners hat am Mittwoch das Kursziel von 0,05 auf 0,01 Franken gesenkt. Die letzte Umstufung von Research Partners geht auf den 18. Januar zurück, als die Valoren von Meyer Burger auf «Sell» mit einem neuen Kursziel von 5 Rappen herabgestuft wurden. Im Vorfeld der Bekanntgabe der genauen Bedingungen zur Kapitalerhöhung geht der Analyst von Research Partners nun von einer starken Verwässerung aus. So rechnet er mit der Schaffung von 25 Milliarden neuen Aktien mit einem Nennwert von 0,01 Franken, welche die geforderte Mittelaufnahme von 250 Millionen Franken ermögliche.

Der Solarmodulhersteller hatte für den 18. März 2024 eine ausserordentliche Generalversammlung zum Beschluss einer Bezugsrechts-Eigenkapitalerhöhung bis zu 250 Millionen Franken einberufen. Die daraus resultierenden Finanzmittel werden zur Fertigstellung der US-Fertigungsstätten in Arizona und Colorado benötigt.  

Entscheid zu Standort Deutschland fällt bis Mitte März

Nach der Ankündigung des Thuner Solarherstellers Meyer Burger, ein Werk in Sachsen notfalls zu schliessen, pochte Ende Februar der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck auf staatliche Hilfe für die Solarindustrie in Deutschland. «Ich werbe sehr dafür, dass wir einen Grundstock an Solarproduktion in Deutschland haben», sagte Habeck in Berlin. «Daher müssen wir den Weg frei machen für den Resilienzbonus im Solarpaket 1.»

Meyer Burger erklärte damals in einer Stellungnahme gegenüber cash.ch, dass der Solarpanelhersteller die klaren Aussagen von Minister Habeck zur Zukunft der Solarindustrie in Deutschland und Europa sowie der Dringlichkeit zu einer Entscheidung begrüsst. «Aber in der Bundesregierung gibt es bis jetzt keine Einigung zum Solarpaket und damit auch nicht zum Resilienzbonus. Wir appellieren weiter an die Koalitionsparteien, diese Entscheidung in der ersten Märzhälfte zu treffen. Sollte es keine Einigung geben, halten wir an unseren Plänen zur Schliessung des Standortes fest.»

Meyer Burger teilte Ende Februar mit, dass die Schliessung der Produktion am Standort Freiberg Produktionsstopp im März eingeleitet werde. Diese drastische Massnahme wurde notwendig, weil die politische Unterstützung in Europa ausbleibe. Die aktuelle Finanzierungslücke soll 450 Millionen Franken betragen. Darüber hinaus strebt Meyer Burger eine Steuergutschriftsfinanzierung für fortgeschrittene Fertigungsproduktionen im Umfang von bis zu 300 Millionen Dollar mit einer Laufzeit von 5 bis 6 Jahren an, die von einer führenden Investmentbank bereitgestellt werden soll. In den USA strebt Meyer Burger mittelfristig einen jährlichen EBITDA von rund 250 Millionen Franken an.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP

Thomas Daniel Marti
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