Wie das Statistikamt am Freitag in Peking mitteilte, ergab der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Branche einen Wert von 49,5 Punkten. Damit lag der Wert unter der wichtigen Schwelle von 50 Punkten, über der man von einer Expansion in der Geschäftsaktivität ausgeht. Verglichen mit dem Vormonat sank der wichtige Frühindikator um 0,9 Punkte. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Ergebnis knapp über 50 Punkten gerechnet, nachdem der Index zwei Monate in Folge darüber gelegen hatte.

Chinas exportorientierte Wirtschaft ist stark vom herstellenden Gewerbe abhängig. Die Industrie treibt den Motor der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft massgeblich mit an.

Chinas Regierung hatte im März für dieses Jahr ein Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent ausgegeben. Allerdings könnte dies wegen bereits beschlossener und drohender Sanktionen des Westens in Gefahr geraten. Die USA hatten jüngst die Zölle auf chinesische Elektroautos drastisch erhöht und weitere Beschränkungen für Produkte aus dem «Reich der Mitte» beschlossen. In Brüssel läuft weiter eine Untersuchung gegen möglicherweise illegale Subventionen Pekings für in China hergestellte E-Autos. Eine Entscheidung wird in den kommenden Wochen erwartet.

Darüber hinaus lasten eine Immobilienkrise und ein schwacher Binnenkonsum auf der Wirtschaftsleistung. Die Aktivität in Chinas nicht produzierendem Gewerbe, wozu der Bausektor und der Dienstleistungsbereich zählen, blieb derweil stabil. Laut Statistikamt ergab der PMI dafür einen Wert von 51,1 Punkten und lag damit etwa auf dem Niveau des Vormonats.

(AWP)