Die Aktien von Swiss Re fallen nach Handelseröffnung rund 2 Prozent auf 94,34 Franken. Vorbörslich war der Titel noch gestiegen. Laut Beobachtern kommt es beim Titel zu Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie seit Mitte Oktober fast 40 Prozent zugelegt hatte.

Der Rückversicherungskonzern übertraf die Analystenerwartungen beim letztjährigen Gewinn. Zum anderen wartete er mit zuversichtlichen Aussagen zur diesjährigen Gewinnentwicklung auf.

Sowohl im Bereich P&C als auch bei CorSo sei das Combined Ratio etwas tiefer als erwartet ausgefallen. Dementsprechend höher sei der Gewinnbeitrag aus diesen beiden Geschäftsfeldern. Selbst der Bereich L&H, dieser galt in der jüngeren Vergangenheit eher als das Sorgenkind des Rückversicherers, leistet einen ansehnlichen Beitrag zum Gruppenergebnis.

Vorteilhafte Eigenkapitalausstattung

Auch die Aussagen zur Januar-Erneuerungsrunde sowie die Gewinnvorgaben für das laufende Jahr kommen gut an, wobei letztere sich in etwa im Rahmen der Erwartungen bewegen. Ausserdem weisen einige Analysten darauf hin, dass Ereignisse wie etwa Naturkatastrophen die Ergebnisse von Swiss Re in den vergangenen Jahren des Öfteren "verhagelt" hätten.

Für Analyst Georg Marti von der Zürcher Kantonalbank schneidet Swiss Re in der zweiten Jahreshälfte etwas besser als erwartet ab. Er deutet jedoch an, dass sich das Ergebnis noch immer auf einem tiefen Niveau bewegt. Gleichzeitig hebt Marti aber die weiterhin vorteilhafte Eigenkapitalausstattung hervor. Mit dieser liessen sich die umfangreichen Schadenaufwendungen gut verkraften.

Konkrete Ziele fürs laufende Jahr

Auch sein Berufskollege Simon Fössmeier bei der Bank Vontobel ist mit dem Jahresergebnis zufrieden. Er begrüsst, dass sich der Rückversicherer konkrete Ziele fürs laufende Jahr gibt.

Die Valoren von Swiss Re hatten im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung einen guten Lauf. Zeitweise stiegen die Kursnotierungen auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Mit einem Plus von fast 11 Prozent seit Januar schneiden die Valoren im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser als der SMI ab. Händler erklären sich diese starke Zwischenbilanz mit erfreulichen Aussagen anderer Rivalen wie etwa Hannover Re zur Januar-Erneuerungsrunde.

Beobachtern zufolge erweisen sich diese Vorschusslorbeeren rückblickend als durchaus berechtigt. Nicht zuletzt dank den ermutigenden zukunftsgerichteten Aussagen rechnen sie dennoch mit Anschlusskäufen und zumindest im frühen Handel mit steigenden Notierungen.

(AWP/cash)