Die Finma sei noch immer dabei, die Risikokontrollen von Julius Bär zu überprüfen, nachdem die Bank als Folge der Pleite der Immobiliengruppe Signa von Rene Benko hohe Verluste erlitten hatte, meldete Reuters unter Berufung auf Personen, die mit der Materie vertraut sind. Die Finma habe daher Bedenken bezüglich einer Fusion zwischen Julius Bär und EFG geäussert.

Die beiden Banken hätten in den ersten Monaten des Jahres 2024 Gespräche geführt und eine grundsätzliche Einigung erzielt, so Reuters weiter. Doch die Finma signalisierte, dass sie nicht bereit sei, grünes Licht für einen möglichen Deal zu geben. Die Gespräche zwischen Julius Bär und EFG wurden daraufhin abgebrochen und bis heute nicht wieder aufgenommen, so die beiden Personen.

Die Aktie von EFG International, die zuletzt auf ein Neun-Jahres-Hoch gestiegen war, fällt im frühen Handel am Mittwoch bis 4 Prozent auf 12,50 Franken. Die Aktie von Julius Bär fällt nach anfänglichen Gewinnen 0,3 Prozent. 

Reuters hatte bereits Ende Mai berichtet, dass die Gespräche gestoppt worden seien. Damals war die Ursache aber unklar. Bär kommt auf einen Börsenwert von 10,6 Milliarden Franken, EFG auf knapp vier Milliarden Franken.

Finma, Bär und EFG International wollten sich nicht äussern.

Nach hohen Signa-Kreditverlusten und einer Halbierung des Jahresgewinns musste Bär-Konzernchef Philipp Rickenbacher Anfang Februar den Hut nehmen. Bär ist immer noch auf der Suche nach einem permanenten CEO. Analysten zufolge könnte eine Übernahme von EFG für Bär finanziell sinnvoll sein. Allerdings gebe es Risiken in Bezug auf die Integration, Abflüsse von Vermögenswerten und die unterschiedlichen Unternehmenskulturen. Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods erklärten im Mai, der Zeitpunkt der Gespräche sei angesichts der prüfenden Blicke der Regulatoren «fragwürdig».

Die Überprüfung von Bär durch die Finma kommt zu einem heiklen Zeitpunkt für die Aufseher, die für ihr Vorgehen in der Credit-Suisse-Krise unter Beschuss gekommen war. Die Behörde fordert mehr Befugnisse, um die Aufsicht zu verbessern. Seit April leitet die frühere EZB-Führungskraft Stefan Walter die Finma.

(cash/Reuters)