Barry Callebaut notiert am Dienstagmorgen mit einem Kursverlust von 1,1 Prozent bei 1590 Franken. Nachdem die Valoren des weltgrössten Schokoladenherstellers aus Zürich seit Anfang April um fast 30 Prozent zugelegt haben, scheint für den zuständigen Analysten der Deutschen Bank dem Aktienkurs kurzfristig die Luft auszugehen.

Entsprechend senkt der Experte das Kursziel für Barry Callebaut auf 1900 von 2000 Franken, er belässt die Einstufung aber weiterhin auf "Buy". Gemäss dem Analysten hat sich die Aktie seit Jahresbeginn besser als die Konkurrenz entwickelt. Der Titel wird deshalb derzeit mit einem Aufschlag gehandelt. 

Der Experte erwartet Preiserhöhungen im Einzelhandel, die sich wahrscheinlich als Gegenwind auf das Volumenwachstum von Barry Callebaut auswirken dürften. Er hat seine Annahmen für ein Volumenwachstum im kommenden Jahr demzufolge korrigiert und auf eine Stagnation reduziert.

Gleichzeitig nimmt Bank of America die Abdeckung für Barry Callebaut mit der Einstufung "Underperform" auf. Das Kursziel setzt Analyst Antoine Prevot auf 1350 Franken fest. Dies entspräche einem Kursrückgang von etwa 16 Prozent auf den heutigen Kurs.

Personelle Wechsel und Investitionsprogramm gegen den Kurszerfall

Barry Callebaut kämpfte bis April mit einem rückläufigen Aktienkurs, der sich längere Zeit nicht erholen wollte. Seit dem Allzeithoch von 2382 Franken im August 2021 hatten die Aktien bis vor kurzem fast 50 Prozent verloren und fielen auf den tiefsten Stand seit Anfang 2017.  Das Unternehmen wechselte als Folge darauf den CEO im vergangenen Jahr aus und lancierte im September 2023 ein strategisches Investitionsprogramm.

Mit dem Programm, das den Namen BC Next Level hat, soll mit hochwertigen Schokoladen- und Kakaoprodukten das Wachstum erhöht werden. Gleichzeitig sollen Kosten im Umfang 250 Millionen Franken pro Jahr gespart und somit die Margen und der Cashflow erhöht werden.

(cash)