Die Valoren von Sensirion legen im Wochenvergleich um mehr als 30 Prozent zu. Am Freitagmorgen steht der Titel bei 74.70 Franken und zeigt sich deutlich erholt von den Tiefstkursen im Dezember 2024 bei 56 Franken. Auf der anderen Seite fehlen 80 Prozent Aufwärtsbewegung, um wieder in die Nähe des Allzeithochs vom Dezember 2021 bei 133,20 Franken vorzustossen.
Grund für den Kurssprung beim Sensorenhersteller sind die am Dienstag vorgelegten Jahreszahlen, die besser als erwartet ausfielen. Besonders gut kam der Ausblick an. Bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) geht der zuständige Analyst Michael Inauen nun davon aus, dass die Konsenserwartungen daher auch nach oben geschraubt werden dürften. «Die Guidance der Gesellschaft impliziert weiterhin starkes Wachstum und dies, obwohl die Bestandsmärkte sich noch nicht komplett erholt haben».
Die Aktien erachtet der ZKB-Experte als ein sehr attraktives Investment in einem starken Wachstumsmarkt für Umweltsensoren. Er prognostiziert für die nächsten Jahre grosses Umsatzpotenzial mit neuen Produkten und auch für eine Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), die grundsätzlich in den kommenden Jahren über das Zielband steigen können. Der ZKB-Analyst sieht den fairen Wert der Sensirion-Valoren deutlich höher und bestätigt seine Einschätzung «Übergewichten».
Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 passte auch das Analystenteam der UBS die Zahlen an. Deren Experte Tommaso Operto erhöhte am Mittwoch die Gewinnschätzung pro Aktie für die Geschäftsjahre 2025 bis 2027 um 21 Prozent. Dies, weil der Sensorenhersteller bereits für das Geschäftsjahr 2025 eine Ebitda-Marge im mittelfristigen Zielbereich im mittleren bis hohen Zehnerbereich in Aussicht stellte. Der UBS-Experte belässt das Kursziel trotzdem bei 84 Franken unverändert, da er die Annahme eines langfristigen Wachstums von zuvor 4 Prozent auf 3 Prozent senkte. Im Verlauf des Zyklus entspreche dies einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 11 Prozent, die weiterhin am unteren Ende der mittelfristigen Unternehmensprognose von niedrigen bis mittleren Zehnerbereichen liege, so der UBS-Analyst weiter.
Die US-Investmentbank JPMorgan zeigt sich dagegen etwas vorsichtiger. Deren Analyst bleibt bei einem Kursziel von 78 Franken knapp über den aktuellen Preisen. Einer der Gründe für die relativ konservative Einschätzung ist, dass bereits ein grosser Teil der positiven Wachstumsfaktoren im Aktienkurs eskomptiert ist. Er veranschlagt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 auf 47 und für 2026 auf 29. Das ist selbst für Sensirion hoch, zumal sich das Umsatzwachstum in dieser geopolitisch unsicheren Lage noch bestätigen muss.
Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zeigen derzeit gar ein KGV von 56 an, welches deutlich über der Schätzung von JPMorgan liegt. Da noch die eine oder andere Revision der Gewinnschätzungen ansteht, dürfte sich das KGV in der nächsten Zeit nach unten bewegen. Vier von sieben Analysten stufen die Aktie mit «Kaufen», drei mit «Halten» ein.