Doch das weltweite Umfeld für den Boeing-Rivalen nach der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump macht dem Franzosen Sorgen, wie er in einem Schreiben an die Belegschaft klarmachte. «Aus operativer Sicht haben wir das Jahr in einem besseren Zustand abgeschlossen als wir befürchtet hatten, als wir unsere finanziellen Erwartungen geändert haben», schrieb Faury in dem Reuters vorliegenden Brief. Eine Airbus-Sprecherin wollte sich zu dem Memo nicht äussern.

Doch müsse sich Airbus für ein schwierigeres weltweites Geschäftsklima wappnen, schrieb Faury: «Anfang des Jahres 2025 können wir alle sehen, dass sich das internationale Umfeld verschlechtert und an Komplexität zunimmt. Dadurch nehmen die Risiken zu, die unser Geschäft belasten.» US-Präsident Trump hat hohe Zollschranken angekündigt. Mit Blick auf seine zweite Amtszeit hat Faury kürzlich bereits vor einem «sehr starken» Protektionismus der USA gewarnt.

Im Sommer hatte Airbus seine Absatz- und Gewinnprognosen für das Jahr 2024 zurückschrauben müssen. Mit 766 an die Kunden ausgelieferten Maschinen hatte Airbus das reduzierte Absatzziel nur knapp verpasst und war das sechste Jahr in Folge klar vor Boeing geblieben. Faury stellte eine weitere Beschleunigung des Geschäfts in diesem Jahr in Aussicht und mahnte die Belegschaft, die Qualität und die Lieferzeiten zu verbessern.

Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte Defence & Space sowie Airbus Helicopters hätten «wirtschaftlich exzellent abgeschnitten», doch seien weitere Fortschritte nötig, hiess es in Faurys Brief. In der Satelliten-Sparte hatte er nach mehreren unliebsamen Überraschungen Manager ausgetauscht und einen Umbau eingeleitet. Er bestätigte, dass Airbus an einer weiteren Konsolidierung bei Rüstung und Raumfahrt arbeite «und möglichen neuen Partnerschaften, vor allem in der Raumfahrt, wo wir am meisten leiden». Airbus lotet derzeit ein Zusammengehen in dem Bereich mit Thales und der italienischen Leonardo aus.

(Reuters)