Unter dem Strich erzielte der Luxushotel- und Privatspitalkonzern laut eigenen Angaben vom Donnerstag einen Reingewinn von 0,75 Millionen Franken. Im Vorjahressemester hatte Aevis Victoria einen Fehlbetrag von 10,2 Millionen ausgewiesen. Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen sei auf eine höhere operative Effizienz sowie eine bessere finanzielle Performance der beiden Sparten Spital und Luxushotels zurückzuführen, teilte Aevis Victoria in ihrem Halbjahresbericht mit.

Den Nettoumsatz hat das Unternehmen um 8,2 Prozent auf 463,1 Millionen Franken gesteigert. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um 45,2 Prozent auf 45,4 Millionen.

Das ist keine Überraschung: Denn Aevis Victoria hatte Ende Juli anhand von vorläufigen Zahlen bereits die Grössenordnungen von Umsatz (mehr als 450 Millionen) und EBITDA (40 bis 45 Millionen) bekannt gegeben.

Beide Sparten gewachsen

Zu diesem Wachstum haben beide operative Geschäftsbereiche beigetragen. Die grössere Sparte Swiss Medical Network mit ihren Privatspitälern erhöhte den Nettoumsatz um 5,6 Prozent auf 353,0 Millionen Franken. Diese Steigerung sei unter anderem auf die Wiederaufnahme des Normalbetriebs in der Clinique de Genolier nach Abschluss der Bauarbeiten für den Genolier Innovation Hub zurückzuführen. Dieser wird am 27. September eingeweiht.

Zudem hätten verschiedene Kostenoptimierungsmassnahmen 6 Millionen Franken eingespart. Der Betriebsgewinn der Spitalsparte stieg um 18,9 Prozent auf 32 Millionen Franken. Die vor kurzem angekündigte Integration der Zürcher Klinik Pyramide am See in die Privatklinik Bethanien werde den Miet- und Verwaltungsaufwand um bis zu 2 Millionen Franken pro Jahr verringern, hiess es.

Die zweite Sparte MRH Switzerland mit den Luxushotels wiederum konnte ihren Umsatz trotz des schlechten Wetters im Mai und Juni um 14,7 Prozent auf 101,2 Millionen Franken steigern. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um fast zwei Drittel auf 12,8 Millionen Franken. Die Wintersaison in Zermatt sei sehr gut gewesen. Zudem hätten die Hotels in Davos und Interlaken ein zweistelliges Wachstum verzeichnet.

Dagegen sei die Lage beim Hotel Bellevue Palace in Bern schwieriger. Hier gebe es immer noch weniger Konferenzen und Veranstaltungen als vor der Coronapandemie. Dennoch habe auch das Bellevue Palace ein Wachstum von 10 Prozent erreicht.

Insgesamt sei die Buchungslage der Hotels für das zweite Halbjahr ermutigend, hiess es. Die Sparte erwarte höhere Resultate als im letzten Jahr.

Keine Umsatz und Margenziele für 2024

Für das Gesamtjahr erwartet Aevis Victoria dank der Restrukturierungen von 2023 eine anhaltende Verbesserung der Ergebnisse im Gesundheitsbereich. In Anbetracht der starken Halbjahresergebnisse der Hotels und der sehr erfolgreichen Sommermonate sei man optimistisch für das Gesamtjahr.

«Aufgrund der Diversität der Beteiligungen und der aktuellen makroökonomischen Herausforderungen» will Aevis allerdings keine konsolidierten Umsatz- oder Margenziele für das Geschäftsjahr 2024 nennen.

(AWP)