Eine Verlagerung des Standortes Schweiz sei nie eine Option gewesen, sagte Accelleron-CEO Daniel Bischofberger in einem Interview am Donnerstag mit der «NZZ». «Baden wird unser wichtigster Standort bleiben», so der Chef.
Natürlich müsse die Effizienz kontinuierlich verbessert werden, so Bischofberger. Es gehe aber weniger um die Kosten als um das, was man in der Schweiz bekomme, also politische Stabilität, gute Infrastruktur und dank der Universitäten und Hochschulen qualifiziertes Personal.
Accelleron profitiert im wichtigsten Teilmarkt Marine vom Umstand, dass viele Reeder Schiffe mit zwei Motoren bestellen, so genannt «Dual-Fuel-Motoren», die zwei verschiedene Treibstoffe verwenden können. Derzeit sei dies meistens nebst herkömmlichem Schiffsdiesel verflüssigtes Erdgas (LNG) als Alternative.
Die Schiffsbesitzer stünden derzeit aber vor einem Dilemma. Sollten sie mit LNG eine Lösung wählen, die jetzt funktioniere, aber vielleicht in fünfzehn Jahren nicht mehr richtig sei? Oder sollten sie Methanol oder Ammoniak wählen, was in fünfzehn oder zwanzig Jahren vielleicht die richtige Wahl sei, heute aber noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehe? Die Meinungen in der Branche ginge diesbezüglich weit auseinander.
«Wenn die Energiewende zurückgeht, würde uns das nicht helfen», meinte Bischofberger auf die Frage, ob Accelleron unabhängig vom Treibstoff in jedem Fall profitiere. Er zeigt sich aber überzeugt, dass dieser Pfad weiter beschritten werde.
«Die Energiewende bietet uns eine grosse Chance, denn sie erhöht die Nachfrage nach unseren Produkten. Die neuen Brennstoffe sind teurer, damit wird der Wirkungsgrad des Turboladers noch wichtiger», sagte Bischofberger weiter.
(AWP)