Goldmans Bankanalysten unter der Leitung von Chris Hallam veranschlagen das Loch auf mindestens 4 Milliarden Franken und raten zu einer Kapitalerhöhung angesichts der Notwendigkeit für die Credit Suisse, das Investmentbanking in einer Zeit "minimaler" Kapitalgenerierung zu restrukturieren.

"Die Credit Suisse sieht sich weiterhin mit zyklischen und strukturellen Herausforderungen konfrontiert", schreiben die Experten in einer Analyse. An ihrer Verkaufsempfehlung für die Anteilsscheine halten sie fest.

Spekulationen über den finanziellen Zustand des Zürcher Geldhauses haben die Aktie in diesem Jahr schwer gebeutelt. Chief Executive Officer Ulrich Körner wird am 27. Oktober eine strategische Neuausrichtung der Bank vorlegen - die zweite innerhalb eines Jahres. Die Präsentation gilt als wichtige Gelegenheit für die Wiederherstellung von Vertrauen nach den Verlusten, Skandalen und Fehltritten der letzten Jahre.

Ähnlich wie Goldman äusserte sich am Dienstag auch Jefferies-Analystin Flora Bocahut, die den Kapitalbedarf über die nächsten zwei bis drei Jahre auf rund 9 Milliarden Franken schätzt. Angesichts der massiven Verwässerung bei einer Kapitalerhöhung erwartet Bocahut, dass die Credit Suisse eher Vermögenswerten verkaufen wird, um das Loch zu schliessen.

An Interessenten für die Credit-Suisse-Sparte für verbriefte Produkte herrscht jedenfalls kein Mangel, wie Bloomberg News am Freitag gemeldet hatte. Der Verkauf von zumindestens Teilen dieses Geschäfts ist ein wichtiger Teil der geplanten Einschnitte in der Investmentbank der Schweizer.

(Bloomberg)