Die defizitäre Thyssenkrupp-Stahlsparte hatte kürzlich Massnahmen vorgestellt, mit denen Deutschlands grösster Stahlhersteller wieder wettbewerbsfähig werden will. Dazu zählen unter anderem der Abbau von rund 5.000 Stellen bis 2030, möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen.

Weitere 6.000 Stellen sollen ausgegliedert oder durch den Verkauf von Geschäftstätigkeiten überführt werden. Die Anzahl der Arbeitsplätze würde damit von derzeit 27.000 auf rund 16.000 sinken. Auch ein Standort soll geschlossen werden.

Die IG Metall hatte die Restrukturierungspläne als «Riesenprovokation» bezeichnet. Die Gewerkschaft will erst verhandeln, wenn betriebsbedingte Kündigungen und Standortschliessungen «vom Tisch sind» und eine langfristige Finanzierung steht.

Laut Grimm hat sich die Marktlage in den vergangenen Monaten nochmals deutlich verschlechtert. Eine Besserung sei nicht in Sicht, sagte er der WAZ: «Wir befinden uns in einer ernsten wirtschaftlichen Lage und müssen überhaupt erst einmal dahin kommen, genügend Geld zu verdienen, um uns selbst zu finanzieren.» Daher habe man nicht viel Spielraum und auch nicht viel Zeit.

«Die vorgestellten Massnahmen erstrecken sich über viele Jahre - bis 2030. Wir haben einen langen Weg vor uns. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt schnell starten, um ans Ziel zu kommen», sagte Grimm.

Grimm betonte, dass kein fertiger Business-Plan präsentiert worden sei, sondern «Eckpunkte für ein industrielles Zukunftskonzept». Über diese Punkte wolle man mit den Arbeitnehmervertretern ins Gespräch kommen./tob/DP/mis

(AWP)