Um 10.50 Uhr stehen Swatch 3,1 Prozent tiefer bei 152,50 Franken. Die deutlichen Gewinne vom Vortag (+2,5 Prozent) wurden damit mehr als zunichte gemacht. Zwischenzeitlich hatten die Swatch-Papiere mit 151,35 Franken sogar ihr Jahrestief markiert. Richemont geben derweil 2,7 Prozent auf 114,85 Franken nach.

Das Kursplus der Swatch-Papiere vom Donnerstag scheint damit nur ein Strohfeuer gewesen zu sein. Kurzfristig hatten die im August stärker als erwartet gestiegenen Uhrenexporte den Titeln Auftrieb gegeben. Doch nun machen sich wieder Konjunktursorgen in China breit, wie gleich mehrere Branchenstudien grosser Analystenhäuser zeigen.

Nach einem längeren Forschungsaufenthalt in China kommen die Analysten von Barcleys in einer Studie zum Schluss, dass der Luxussektor im Reich der Mitte aus strukturellen Gründen noch länger schwach bleiben dürfte. Die Stimmung in China sei weiterhin schlecht und die Erholung dürfte erst weit im Jahr 2025 einsetzen. Das kommende Jahr könnte für viele Marktteilnehmer daher noch schlechter als erwartet ausfallen.

Auch Goldman Sachs sieht weitere Abwärtsrisiken, wenngleich ein grosser Teil der Risiken schon in den tiefen Notierungen der Luxus-Aktien eingepreist sei. «Wir sehen den derzeitigen Druck als zyklisch und nicht als strukturell an, da die Wirtschaft nach wie vor ein hohes Wachstum aufweist und zunehmend konsumorientiert wird», klingt es bei den Analysten jedoch etwas positiver. Auf mittel- bis langfristige Sicht gebe es durchaus ein beträchtliches Aufwärtspotential, heisst es weiter.

Nicht zuletzt aufgrund der eingetrübten Aussichten haben mehrere Analysten ihre Erwartungen für Swatch und Richemont recht deutlich reduziert. So stufte Jeffries das Rating von Swatch auf «Underperform» von «Hold» ab und stutzte das Kursziel um deutliche 50 Franken auf noch 120 Franken zurück. Von Goldman Sachs gab es eine Kurszielreduktion auf noch 175 von 190 Franken, wohingegen das Rating mit «Neutral» bestätigt wurde.

Bei Richemont senkten Jefferies und Goldman Sachs ihre Kursziele auf 132 (zuvor 150) beziehungsweise 135 Franken (zuvor 165). Beide bestätigten jedoch ihr «Buy»-Rating für die Papiere.

cg/tv

(AWP)