Das Auftragsbuch für Aussenwerbung im vierten Quartal sei bereits deutlich gefüllt. Anleger zeigten sich entzückt von den Ergebnissen und der Ankündigung: Am Vormittag legten die Papiere des Werbekonzerns um rund ein Zehntel auf den höchsten Stand seit März zu.

Aus Sicht von JPMorgan-Analyst Marcus Diebel unterstreicht die Ankündigung eines prozentual zweistelligen Wachstums im Werbesegment den «strukturellen Wandel» weg von traditionellen Medien hin zu Outdoor-Werbung.

Erst am Mittwoch hatte die zu Bertelsmann gehörende RTL-Gruppe wegen der fehlenden Erholung der Werbemärkte - vor allem hierzulande - ihre Jahresziele abermals gekappt. «Mit Blick auf das vierte Quartal erweisen sich die europäischen Werbemärkte jedoch schwächer als erwartet, so dass wir trotz Gegenmassnahmen unseren Ausblick anpassen mussten», sagte RTL-Chef Thomas Rabe.

Ströer meldete am Donnerstag ein weiteres Mal überraschend starke Ergebnisse. In den Monaten Juli bis September stieg der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum um elf Prozent auf 484 Millionen Euro. Davon blieben vor Sondereffekten, Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gut 147 Millionen Euro hängen - eine Steigerung um mehr als ein Zehntel. Dabei profitierte der MDax-Konzern mit Sitz in Köln von einem deutlichen Wachstum seiner digitalen Aussenwerbung (Digital Out-of-Home; DOoH).

Wegen höherer Kosten für Verwaltung und Finanzen ging der Überschuss allerdings um zehn Prozent auf gut 35 Millionen Euro zurück.

Unterdessen zeigte sich der Vorstand optimistisch, dass sich die Entwicklung im Tagesgeschäft fortsetzt. Für das Gesamtjahr 2023 bleiben die Manager aber bei ihrer Prognose. So soll der Konzernerlös aus eigener Kraft «moderat» wachsen. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dürfte hingegen aufgrund des gestiegenen Kostenniveaus weitgehend stabil bleiben. Neben der Vermarktung von Aussenwerbung und anderen Werbemitteln betreibt Ströer auch das Nachrichtenportal «T-Online»./ngu/stw/mis

(AWP)