Beim Umsatz rechnet der Konzern nun konkret mit 3,6 Milliarden Euro statt mit einer «erheblichen Steigerung». Für das vierte Quartal erwartet das Management trotz geopolitischer Unsicherheiten und konjunktureller Schwäche ein stärkeres Ergebnis als ein Jahr zuvor. Jefferies-Analyst Constantin Hesse lobte den Umsatzausblick, er sei besser als gedacht. Und auch am Markt kamen die Sixt-Neuigkeiten gut an.

Die im MDax notierten Stammaktien der Pullacher standen am Vormittag rund vier Prozent im Plus und setzten ihren Aufwärtstrend der vergangenen Tage damit fort. Die Jahresbilanz fällt aber mau aus: Der Aktienkurs war in den ersten zwei Monaten des Jahres fleissig aufwärts geklettert, um Anfang März das bisher höchste Niveau 2023 zu erreichen. Seitdem ging es jedoch überwiegend abwärts, sodass Anleger seit dem Jahreswechsel einen Gewinn von gut zwei Prozent im Portfolio verbuchen können.

In den drei Monaten bis Ende September stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 13 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Ähnlich stark ging der Gewinn vor Steuern angesichts gestiegener Kosten jedoch zurück auf knapp 247 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die allgemeine Fahrzeugknappheit Sixt angeschoben. Der Wert liege aber oberhalb des vor-pandemischen Niveaus aus 2019, betonte der Konzern. Netto verdiente Sixt mit 183 Millionen Euro neun Prozent weniger.

Insgesamt habe Sixt von einer hohen Nachfrage in der Haupt-Urlaubssaison und einer grossen Flotte von im Schnitt 189 000 Fahrzeugen profitiert, erklärte das Unternehmen. Auch die Mietwagenpreise seien weiter «klar über dem Niveau von 2019» gewesen.

Allerdings verwies das Management auch darauf, bei Elektrofahrzeugen vorsichtig zu sein. Die Listenpreise seien nach wie vor höher als Verbrenner-Modelle. Gleichzeitig sei der Restwert elektrisch angetriebener Fahrzeuge aber geringer als der herkömmlicher Fahrzeuge und durch Rabattaktionen einiger Hersteller in den vergangenen Monaten noch deutlich stärker unter Druck geraten. Auch die Haltekosten von Elektroautos seien höher, die Nachfrage der Kunden geringer.

Baader-Bank-Analyst Christian Obst erwartet auch weiterhin gute Ergebnisse bei dem Autovermieter. Er sieht die USA als vielversprechenden Wachstumsmarkt und rechnet zudem damit, dass Sixt bei Bedarf in der Lage ist, seine Kosten schnell anzupassen. So dürfte es gelingen, das grundsätzlich angestrebte Margenziel von 10 Prozent für das Vorsteuerergebnis zu verteidigen. Im dritten Quartal lag die Kennziffer bei über 20 Prozent./lew/ruc/men/jha/

(AWP)