Alleine dank Übernahmen ist Sika im Geschäftsjahr 2024 um 6,3 Prozent gewachsen, sagte Firmenchef Thomas Hasler am Freitag vor Medien und Analysten. Den gewichtigsten Beitrag lieferte der im Mai 2023 gekaufte Mitbewerber MBCC aus Deutschland, der Sika einen zusätzlichen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Franken einbrachte.
Gesamthaft legte Sika mit seinen Produkten, die etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden, in Lokalwährungen um 7,4 Prozent auf 11,76 Milliarden Franken zu.
Sika ist damit aus eigener Kraft um 1,1 Prozent gewachsen, betonte Hasler. Und das in einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld. Zudem sei das Momentum positiv: Das organische Wachstum lag laut Hasler im zweiten Halbjahr bei 1,7 Prozent. Sika habe seinen Konkurrenten also erneut Marktanteile abgejagt, sagte er.
Profitabilität steigt
Bei der Profitabilität konnte Sika - unter anderem dank der Synergieeffekte aus der MBCC-Übernahme - noch deutlicher zulegen. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg um mehr als 11 Prozent auf 2,27 Milliarden Franken. Die Marge ging um 1,1 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent hoch.
Den grössten Ergebnisbeitrag lieferte laut Finanzchef Adrian Widmer die deutlich verbesserte Materialmarge von 54,5 Prozent. Mit dieser wird ausgedrückt, wie viel vom Nettoumsatz nach Abzug des Materialaufwands als Bruttoergebnis übrig bleibt.
Vor zwei Jahren noch hatte Sika Werte von unter 50 Prozent ausgewiesen, weil die Rohstoffkosten im Nachgang der Corona-Pandemie nach oben geschossen waren. Sika gab seinerzeit mit Preiserhöhungen Gegensteuer, konnte die Effekte aber nur allmählich kompensieren. Nun liege man mit der Materialmarge wieder im Zielbereich, sagte CFO Widmer.
Das schlug auch auf den Reingewinn durch, der um 17,4 Prozent auf eine neue Bestmarke von 1,25 Milliarden Franken hochschoss. Die Dividende wird daher um 30 Rappen auf 3,60 Franken je Aktie erhöht.
Bis 2026 will Sika die Betriebsgewinnmarge auf mindestens 20 Prozent verbessern. Auf dem Weg dorthin sollen es im laufenden Jahr 19,5 bis 19,8 Prozent werden. Zu dem im Jahr 2025 erwarteten Wachstum von 6 Prozent werden laut Finanzchef Widmer Preiserhöhungen bis zu einem Prozent beitragen.
Akquisitionen erwünscht
Und wie immer hält Sika die Augen offen nach ergänzenden Akquisitionen. Davon hat das Unternehmen letztes Jahr deren drei unter Dach und Fach gebracht - nun soll die Schlagzahl wieder erhöht werden. Grösseren Deals erteilt Hasler «bis auf Weiteres» allerdings eine Absage.
Firmenchef Hasler fühlt sich «sehr wohl» mit der Position seiner Firma in den USA. Auch die Auswirkungen möglicher Zölle der Trump-Administration auf Sika seien «eher begrenzt».
Befürchtungen, Donald Trump könnte die massiven Infrastrukturprogramme der Vorgängerregierung stutzen, trat Hasler entgegen. «Es gibt keinen Verlust, aber ganz sicher einen anderen Fokus», sagte er. So würden aktuell viele Öl- und Gasprojekte wiederbelebt. Er sehe daher keinen Anlass, Sika in den USA neu auszurichten.
Die Börse reagierte positiv: Die Sika-Papiere stiegen zum Wochenschluss um 1,6 Prozent (14.20 Uhr).
ra/
(AWP)