Man werde eine ausserordentliche Delegiertenversammlung einberufen, sobald das Verhandlungsresultat auf dem Tisch liege, sagte der Waadtländer SP-Ständerat gemäss einer Mitteilung an der Generalversammlung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) vom Freitag.

Der autonome Lohnschutz und der Schutz des Service Public müssten garantiert sein, bekräftigte er dabei gemäss Communiqué.

Bereits Mitte November hatte sich der SGB-Präsident im Hinblick auf die Gespräche zwischen Bern und Brüssel skeptisch gezeigt. Er sehe keine nahe Lösung, sagte er der «Samstagsrundschau» von SRF. In der Radiosendung sprach Maillard damals von einem «Liberalisierungsprojekt». Vorgesehen seien Liberalisierungen beim Arbeitsmarkt, beim Elektrizitätsmarkt und auch bei der Bahn.

Gegen ständige Verfügbarkeit

Hauptthema der SGB-Generalversammlung vom Freitag war derweil nicht die Europapolitik, sondern das Arbeitsrecht. In einer Resolution forderten die Delegierten Massnahmen gegen Stress und Überlastung am Arbeitsplatz und für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das entsprechende Communiqué trug den Titel «Mehr Freiheit statt ständiger Verfügbarkeit».

Den Arbeitgebern warf der SGB darin vor, sie wollten den bestehenden Schutz vor Überlastung abbauen durch mehr Sonntagsarbeit, längere Arbeitszeiten und die Legalisierung von Scheinselbstständigkeit.

Konkret verlangen die Gewerkschaften stattdessen unter anderem, dass Arbeitgeber Einsatzpläne mindestens vier Wochen im Voraus erstellen müssen. Weitere Forderungen sind Zuschläge von mindestens 50 Prozent bei Nacht- und Wochenendarbeit, mindestens zwei freie Wochenenden im Monat für alle sowie acht Wochen Ferien für Lernende.

(AWP)