Zu dem Schutzmandat gehört auch der Schutz mexikanischer Vermögenswerte in Ecuador. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, die Schweiz sei offen für die Übernahme von Schutzmandaten.

Diese erfolgten im Rahmen der traditionellen guten Dienste. Zum Inhalt äussere man sich nicht, schrieb das EDA. Alicia Bárcena schrieb auf dem Kurznachrichtendienst X, gemäss der Vereinbarung übernehme die Schweiz nach dem Abbruch der Beziehungen zu Ecuador die diplomatischen und konsularischen Funktionen dort. Das erfolge, um Mexikos Interessen zu schützen.

Botschaft gestürmt

Mexiko hatte dem wegen Korruption verurteilten früheren ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas in seiner Botschaft in der Hauptstadt Quito Asyl gewährt. Die ecuadorianischen Sicherheitskräfte stürmten die Botschaft Anfang April und nahmen Glas fest.

Glas war im Dezember in die Botschaft geflohen, weil er nach der Freilassung aus einer Freiheitsstrafe eine erneute Verhaftung befürchtet hatte. Glas besitzt auch die deutsche Staatsangehörigkeit.

Neben dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen reichte Mexiko Klage beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ein und forderte die Suspendierung von Ecuadors Uno-Mitgliedschaft. Ecuador begründete die gewaltsame Erstürmung der mexikanischen Botschaft mit der Einmischung in innere Angelegenheiten.

Zahlreiche Länder und Organisationen hatten den Zugriff der ecuadorianischen Polizei als eine klare Verletzung der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen verurteilt. Darin wird die Unverletzlichkeit von Botschaftsgebäuden garantiert.

(AWP)