Auf Quartalsbasis konnte Schindler die Ertragskraft zum sechsten Mal in Folge steigern. Betrachtet man das gesamte erste Halbjahr 2024, erzielte Schindler zwar einen um 2,3 Prozent tieferen Umsatz von 5,59 Milliarden Franken. Sowohl der bereinigte EBIT (+5,1 Prozent auf 637 Mio) als auch der Konzerngewinn (+6,7 Prozent auf 494 Mio) konnten jedoch gesteigert werden.

Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich damit laut Communiqué vom Freitag auf 11,4 Prozent (+80 BP). Auch wenn sich einige Analysten noch etwas mehr erhofft hatten, setzte das Unternehmen seinen Weg der kontinuierlichen internen Verbesserung fort. «Wir haben unser Versprechen gehalten, profitabler zu werden», sagte denn auch Schindler-Chef Silvio Napoli.

Dazu muss man wissen: Der starke Franken drückte auf Umsatz und Auftragseingang; in Lokalwährungen resultierte bei beiden Werten ein leichtes Plus. Zudem litt Schindler vor allem unter einem schwachen China-Geschäft.

Das gilt aber auch für die Konkurrenz. Der finnische Aufzugbauer Kone, der gleichentags seine Zahlen für das zweite Quartal präsentierte, drückte es so aus: «Der Immobilienmarkt in China bleibt eine grosse Herausforderung».

Keine Erholung in China

Das Management des Schweizer Konzerns wiederum rechnet in den nächsten 12 bis 24 Monaten nicht mit einer signifikanten Erholung der Neuinstallationen im dortigen Markt. Die anhaltende Marktschwäche führe derzeit zu einem historisch hohen Preisdruck in China, der den ohnehin harten Wettbewerb weiter verschärfe.

Schindler müsse sich in diesem Umfeld auf Verbesserungen in der Lieferkette und der Effizienz konzentrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz der Herausforderungen in China sieht Finanzchefin de Geyseleer das Erreichen der mittelfristigen Ziele nicht gefährdet. Auch an der Jahresprognose hält das Unternehmen fest.

Prognose bestätigt

Demnach rechnet der Konzern weiterhin mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im unteren einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge von 11 Prozent. Darin enthalten sind - im Einklang mit dem kommunizierten Ziel, die organisatorische Effizienz zu steigern - Restrukturierungskosten von 80 Millionen Franken. Auf eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr verzichtete Schindler derweil.

Insgesamt werde das Geschäft weiterhin von Serviceaufträgen und der Modernisierung bestehender Anlagen getragen. Laut Finanzchefin Carla de Geyseleer sorgen die eigene Preisgestaltung, ein besserer Mix sowie Effizienzsteigerungen für zusätzlichen Rückenwind, während Lohninflation, Marktbedingungen und Restrukturierungskosten das Ergebnis im laufenden Jahr eher belasten werden.

An der Börse machte sich nach der Veröffentlichung der Ergebnisse nach einer positiven Eröffnung schnell Pessimismus breit. Während der Partizipationsschein im frühen Handel noch deutlich fester notierte, fiel er in der Folge ins Minus und ging am Ende bei 225,20 Franken (-1,6 Prozent) aus dem Handel. Zu Jahresbeginn hatten die Titel deutlich zugelegt, seit dem Frühjahr bewegten sie sich seitwärts.

kw/tv

(AWP)