Dank hohen Passagierzahlen hatten die SBB 2023 einen Gewinn von 267 Millionen Franken erwirtschaftet. «Aktuell sieht es danach aus, dass wir etwa das Ergebnis des Vorjahres erreichen», sagte SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag.
Die starke Nachfrage im Personenverkehr - vor allem im zweiten Halbjahr - dürfte laut Ribar zu einem Ergebnis führen, das über den Erwartungen des Bahnunternehmens liege.
Nachwehen der Corona-Pandemie
Langfristig reiche der Gewinn nicht aus. Die SBB bräuchten einen Jahresgewinn von rund 500 Millionen Franken, um die Investitionen zu stemmen und die Verschuldung in ein gutes Verhältnis zur Ertragskraft zu bringen, sagte Ribar. Den Schuldenanstieg von drei Milliarden Franken, der während der Corona-Pandemie entstanden sei, «bringen wir leider nicht so einfach weg», sagte sie.
Die Nettoverschuldung betrug im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 11,6 Milliarden Franken. Die SBB überschritten damit weiterhin den vom Bund per 2030 vorgegebenen Schuldendeckungsgrad. Im ersten Halbjahr 2024 machten die SBB mit 50,8 Millionen Franken nur noch halb so viel Gewinn im Vergleich zum Vorjahr.
2023 hatten die SBB erstmals seit drei Jahren, also seit der Zeit vor der Corona-Pandemie, einen Gewinn eingefahren. «Unsere finanzielle Lage ist angespannt», sagte Ribar im aktuellen Interview. Das Bahnunternehmen sei froh um die Unterstützung des Bundes beim Schuldenabbau. Zudem müsse es einen grossen Eigenbeitrag leisten. Ziel der SBB sei es, wieder höhere Gewinne zu schreiben.
(AWP)