Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, das Konsortium habe sein Angebot um einen Euro je Aktie erhöht und sich auf informierte Personen berufen. Salzgitter würde so mit 1,1 Milliarden Euro bewertet.

Im vergangenen November hatte der zweitgrösste deutsche Stahlkonzern hinter Thyssenkrupp bekanntgemacht, dass die beiden Unternehmen zusammen ein Übernahmeangebot erwägen. Details dazu blieben offen. GP Günter Papenburg ist mit 25 Prozent zweitgrösster Aktionär des Stahlherstellers. Der grösste Anteilseigner - das Land Niedersachsen - steht einer Übernahme jedoch skeptisch gegenüber. Das Finanzministerium teilte am Donnerstag mit, es sehe keine wirtschaftlichen Vorteile in einem Angebot.

Auch die Arbeitnehmervertreter stellen sich gegen ein Angebot. «IG Metall und Betriebsrat bleiben bei ihrer Auffassung, dass die Salzgitter AG vor der Aufgabe steht, ohne eine solche Übernahme und unter Wahrung der Eigenständigkeit sowie der Montanmitbestimmung eine nachhaltige Zukunft von Unternehmen und Arbeitsplätzen sicherzustellen», sagte Hans-Jürgen Urban, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und geschäftsführendes Vorstandsmitglied von IG Metall.

Der Stahlhersteller hatte wegen des schwierigen Marktumfeldes im vergangenen Jahr mehrfach seine Prognose gekappt und sein Sparprogramm verschärft. Der Aktienkurs des im SDax notierten Unternehmen hat in einem Jahr mehr als ein Drittel eingebüsst. Nach den Spekulationen um ein höheres Angebot war er um bis zu acht Prozent nach oben gesprungen, am frühen Nachmittag lag das Papier noch rund 5,6 Prozent im Plus. Mit 16,62 Euro befindet sich die Aktie deutlich unter dem indikativen Angebots./nas/jha/he

(AWP)