Gemäss den Jahreszielen erwartet RWE 2023 weiterhin ein operatives Ergebnis von 7,1 bis 7,7 Milliarden Euro. 6,3 bis 6,9 Milliarden Euro sollten im Kerngeschäft erzielt werden, zu dem der Konzern die Stromerzeugung durch Wind- und Solaranlagen, Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerke zählt sowie den Energiehandel.

Bereits 95 Prozent des für das Gesamtjahr angestrebten bereinigten Überschusses seien in den Büchern, lobte Analyst Alberto Gandolfi von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Er sieht eine anhaltend starke Gewinndynamik. Vor allem dank des Energie- und Rohstoffhandels habe RWE starke Ergebnisse erzielt, schrieb Analyst Ahmed Farman vom Investmenthaus Jefferies.

Beim Handel mit Energie verbesserten sich laut RWE insbesondere die Geschäfte mit Flüssiggas (LNG). Zudem war das Vorjahresergebnis durch Wertberichtigungen auf Verträge über Steinkohlebezüge aus Russland belastet. Den grössten operativen Ergebnisbeitrag lieferte jedoch das Geschäft mit Wasser, Biomasse und Gas, dank effizienterem Kraftwerkseinsatz und höheren Margen aus Stromterminverkäufen. Unterm Strich verdiente der Konzern bis Ende September 3,8 Milliarden Euro und damit wie auch operativ über 80 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

RWE-Finanzvorstand Michael Müller nannte eine «starke Investitionstätigkeit» als Grund für das Ergebniswachstum. Seit Jahresbeginn sei die Erzeugungskapazität um rund sechs Gigawatt gestiegen. «Das führt zu einer deutlich gesteigerten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die zu unserem Ergebniswachstum beiträgt.» Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Derzeit befänden sich weltweit Projekte mit rund acht Gigawatt im Bau. Zum 1. März hatte RWE den US-Solarstromerzeuger Con Edison übernommen.

In zwei Wochen (28. November) auf einem Kapitalmarkttag in London will das Management den Investoren dann die Ziele für die kommenden Jahre vorstellen, nachdem RWE seine vor zwei Jahren präsentierten Ausbauziele von 50 Gigawatt bis 2030 bereits erreicht hat./lew/tob/men/stk

(AWP)