Die Transaktion im Umfang von insgesamt 264 Millionen Euro bei einem Unternehmenswert von 250 Millionen soll im Laufe des Tages abgeschlossen sein, wie R&S am Dienstag mitteilte. Die Mittel für die Akquisition kommen durch eine Brückenfinanzierung von 233 Millionen Franken sowie eine Übertragung von Aktien der Gruppe an das Management von Kyte Powertech zustande.

Die Überbrückungsfinanzierung wird laut Mitteilung durch eine Kombination aus einer neuen Bankkreditfazilität, überschüssigen Barmitteln und einer Aktienemission in Höhe von 23 Millionen refinanziert, für die R&S Zusagen erhalten hat.

Kyte Powertech wurde 1977 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Cavan, Irland. Das Unternehmen beschäftigt rund 490 Mitarbeitende und bedient hauptsächlich die Märkte Irland, das Vereinigte Königreich, Niederlande, Belgien und Frankreich. Die Geschäftsleitung erwartet im Gesamtjahr 2024 einen Umsatz von 165 Millionen Euro und einen EBIT von 33 Millionen.

R&S weitet Marktpräsenz aus

R&S übernimmt mit dem Kauf die Produktionsanlage in Irland und die Belegschaft von Kyte Powertech, wie es weiter heisst. Das Management-Team der Firma habe sich zudem verpflichtet, an Bord zu bleiben und eine Beteiligung von rund 5 Prozent an R&S übernommen.

Durch die Akquisition erweitere R&S sein Produktportfolio und seine Marktpräsenz in Irland, Grossbritannien und Westeuropa. Auch Synergien würden dadurch ermöglicht.

Mit der Übernahme erreicht der Baselbieter Trafohersteller den Angaben zufolge einen Pro-forma-Nettoumsatz von 384 Millionen Franken sowie einen Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von 78 Millionen Franken. Zum Vergleich: 2023 setzte R&S 216,7 Millionen Franken um und erzielte einen Betriebsgewinn von 37,5 Millionen.

Umsatz- und EBIT-Guidance bestätigt

Die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt das Management für den Umsatz und die EBIT-Marge. Die Guidance für den Free Cash Flow wird jedoch aufgrund der Transaktionskosten durch die Übernahme und nachträgliche Steuerzahlungen in Italien überprüft.

Im Mai hatte R&S zuletzt die Erwartung eines mittelfristigen Umsatzwachstums von rund 12 Prozent pro Jahr und eine EBIT-Marge im Bereich von 20 Prozent kommuniziert. Die FCF-Marge stellte das Unternehmen im mittleren zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.

Zudem würden die Mittelfristziele durch «neue Investitionspläne für den zusammengeschlossenen Konzern» angepasst. Und der R&S-Verwaltungsrat ändere die Dividendenpolitik hin zu einer stabilen Dividende von 0,50 Franken je Aktie für 2024 und die Geschäftsjahre 2025 und 2026.

An der Börse wurde die Ankündigung mit Freude entgegengenommen: Die R&S-Aktien schlossen am Dienstag 7,2 Prozent im Plus bei 14,95 Franken, das entspricht auf Jahressicht einem Plus von knapp 40 Prozent.

ls/tv

(AWP)