Zwar stellten geopolitische Spannungen und Lieferkettenverwerfungen offene Volkswirtschaften wie die Schweiz vor Herausforderungen, heisst es im am Mittwoch publizierten Bericht «Handelsabhängigkeiten der Schweiz», den das Parlament vom Bundesrat bestellt hat. Wertmässig betreffen die Handelsabhängigkeiten jedoch weniger als zwei Prozent der Schweizer Warenimporte.

Von den 195 identifizierten Gütern mit Abhängigkeiten ist eine grosse Mehrheit gemäss dem Bericht nicht als problematisch einzustufen. 18 Güter fallen unter das Landesversorgungsgesetz - beispielsweise entkoffeinierter Kaffee. Diese Produkte stammten jedoch jeweils aus diversen Ländern und seien bei Bedarf gut ersetzbar. 14 Güter wie Laptops oder Empfangsgeräte für den Rundfunk könnten Teil kritischer Infrastrukturen sein, wie dem Bericht zu entnehmen ist.

«Der Bundesrat ist sich bewusst, dass weitere Risiken bestehen können, beispielsweise aufgrund indirekter Abhängigkeiten bei Importen über Drittstaaten.» Er erachtet jedoch industriepolitische Initiativen zum Abbau von Abhängigkeiten nicht als zielführend, wie es hiess. Vielmehr möchte der Bundesrat durch eine weitere Diversifizierung der Handelsflüsse die Versorgungssicherheit stärken.

Wichtig sei hierbei die Rolle der Unternehmen. «Diese erkennen allfällige Abhängigkeiten am schnellsten und können sie effizient adressieren», so der Bundesrat. Er unterstütze die Unternehmen bei diesen Tätigkeiten. Zu den Massnahmen gehörten etwa das neulich unterzeichnete Freihandelsabkommen mit Indien oder die Aufhebung der Industriezölle Anfang 2024. In Arbeit sei eine Revision der Massnahmen der wirtschaftlichen Landesversorgung.

(AWP)