Der Umsatz sank 2023 um 1,5 Prozent auf 919 Millionen Franken. Im Heimmarkt Schweiz gingen die Erträge dabei laut Mitteilung vom Dienstag überdurchschnittlich zurück, und zwar um 4 Prozent auf 617 Millionen Franken. Demgegenüber erhöhte sich der Umsatz im restlichen Europa um 5 Prozent auf 294 Millionen, während Afrika mit 8 Millionen knapp unter dem Vorjahr blieb.

Nach Sparten waren insbesondere die Druckerlöse mit einem Minus von 18 Prozent auf 58 Millionen stark rückläufig. Ebenfalls unter dem Vorjahr blieben die Anzeigen, während die Umsätze im mit Abstand grössten Bereich «Digital» um 2 Prozent auf 535 Millionen anstiegen. Treiber seien dabei vor allem die digitalen Marktplätze wie JobCloud, SMG Swiss Marketplace Group und Ticketcorner sowie das TV-Vermarktungsunternehmen Admeira gewesen, so die Meldung.

Mehr als zufrieden mit «Blick+»-Abos

Im Mediengeschäft in der Schweiz spürte die Ringier-Gruppe 2023 die selben negativen Entwicklungen wie andere Medienhäuser auch, etwa den Rückgang an Abonnenten bei den Bezahltiteln.

Seit vergangenem Jahr bietet der «Blick» nicht mehr sein ganzes Angebot online kostenlos an. Ein Teil der Inhalte steht nur noch «Blick+»-Abonnenten zur Verfügung. 16'000 «Blick+»-Abos wurden laut Geschäftsbericht innerhalb der ersten 6 Monate verkauft. «Ich bin mehr als zufrieden mit dieser Zahl», sagte Ringier-Chef Marc Walder vor den Medien. Zum ersten Mal sei das Minus bei den Print-Abos zudem durch Digitalabos überkompensiert werden.

Längerfristig rechnet Walder weiterhin mit grossen Umwälzungen im klassischen Mediengeschäft. «Wir werden in fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich weniger Medienmarken haben als heute», sagte er. Man glaube jedoch weiterhin an die Medien, auch wenn es schwierig sei, damit Geld zu verdienen.

Operativer Gewinn steigt

Die Verschiebung im Umsatzmix wirkte sich positiv auf den Gewinn aus: So stieg der operative Gewinn auf Stufe EBITDA um 0,6 Prozent auf 106 Millionen Franken und die entsprechende Marge verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent. Der «digitale Anteil» an diesem Gewinn liege mit 83 Prozent auf einem neuen Rekordniveau, schreibt Ringier dazu. Walder kommentierte das Ergebnis als «solide, aber nicht brillant».

Im vergangenen Jahr hat das Medienunternehmen den Angaben zufolge rund 100 Millionen Franken in die Weiterentwicklung des digitalen Geschäfts investiert. So seien etwa gruppenweit die grundlegenden Strukturen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geschaffen worden. Zur Implementierung der KI-basierten Anwendungen und für die Verarbeitung der Daten ist Ringier eine strategische Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Palantir eingegangen.

Walder verspricht sich von der verstärkten Nutzung von KI grosse Vorteile für das Unternehmen. Geplant ist unter anderem ein Chat-Bot auf der «Blick»-Website.

Die Ringier-Gruppe beschäftigte Ende vergangenen Jahres 6571 Mitarbeitende (2022: 6486). Das Unternehmen betreibt in der Schweiz, in weiteren europäischen Ländern sowie in einzelnen afrikanischen Staaten rund 140 Gesellschaften.

an/jb

(AWP)