Die schon seit mehr als einem Jahr vorbereitete Partnerschaft nennt sich «Gemini Cooperation». Die neue Allianz kündigte an, nach einigen Monaten eine sogenannte Fahrplanzuverlässigkeit von Start- zu Zielhafen von mehr als 90 Prozent zu erreichen. Der gesamten Branche scheitert seit der Corona-Pandemie daran, frühere Pünktlichkeitswerte zu erzielen.

Nach Zahlen der Analysefirma Sea-Intelligence war Maersk im Dezember des Vorjahres mit 60,4 Prozent die pünktlichste der grossen Linienreedereien. Hapag-Lloyd kam demnach auf 49 Prozent.

Verlässlicher sollen die Containerschiffe der Allianz dank des sogenannten Hub-and-Spoke-Systems fahren. Das System sieht vor, dass die grossen Containerschiffe allein die grossen Häfen («Hubs») anlaufen. Von dort werden die Waren weiterverteilt. Das Kalkül der Allianz lautet: Weniger Hafenanläufe führen zu weniger Verspätungen.

Schweizer Wettbewerber fährt allein

Hapag-Lloyd und Maersk waren zuvor in anderen Allianzen gebunden: Hapag-Lloyd war Teil von «The Alliance». Dem Bündnis gehörten die Reedereien ONE aus Japan (Sitz in Singapur), HMM aus Südkorea und Yang Ming aus Taiwan an. Die asiatischen Reedereien planen, in der «Premier Alliance» weiter zusammenzuarbeiten.

Maersk und die weltgrösste Reederei MSC aus der Schweiz trennten sich zum Jahreswechsel. MSC ist derzeit nicht Teil einer Allianz.

Moderne Allianzen in der internationalen Schifffahrt entstanden in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Heutzutage sind sie wesentlicher Bestandteil des Wirtschaftszweigs. Sie ermöglichen es Reedereien, Kosten zu senken und ihr Angebot zu erweitern. Preisabsprachen sind den Unternehmen nicht erlaubt.

(AWP)