Wie der Dax-Konzern im niederländischen Venlo mitteilte, dürfte der um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie (bereinigtes EPS) nun mit mindestens 2,14 US-Dollar vier Cent höher ausfallen als bislang avisiert.

Der angehobene Ausblick sei positiv zu werten, urteilte ein Börsenhändler. Der Aktienkurs notierte jedoch vor dem Wochenende 0,4 Prozent tiefer bei 40,94 Euro. Seit dem Zwischentief Mitte April kommt das Papier aber auf ein Plus von knapp 12 Prozent.

Der Stopp der Systeme Neumodx 96 und 288 dürfte Restrukturierungskosten vor Steuern von rund 400 Millionen US-Dollar (knapp 367,9 Mio Euro) mit sich bringen, hiess es von Qiagen. Die Kosten werden vorwiegend im zweiten Quartal erwartet.

«Diese Entscheidung unterstreicht unsere Entschlossenheit, uns auf Bereiche zu fokussieren, in denen wir profitable Führungspositionen aufbauen können», sagte Bernard. Er wolle frei werdende Ressourcen in andere Bereiche investieren. Neumodx-Kunden will Qiagen in einer Übergangszeit bis 2025 unterstützen.

Das Management hielt sich mit Blick auf das Umsatzziel dagegen bedeckt. Auf dem Zettel für Neumodx stand für das laufende Geschäftsjahr ein währungsbereinigter Erlös von mindestens 55 Millionen Dollar. Einzelheiten zu den Aussichten sollen im zweiten Geschäftsquartal bekannt gegeben werden. Bislang stand beim Konzernumsatz ein währungsbereinigtes Ziel von zwei Milliarden Dollar im Raum.

Bereits im Februar hatte Qiagen-Finanzchef Roland Sackers klargemacht, dass Kunden insbesondere bei der Anschaffung teurer Geräte - etwa bei der Diagnostikplattform Neumodx - sehr zurückhaltend seien. Das Geschäft liesse sich langfristig nicht profitabel weiterführen.

Qiagen beschäftigte Stand Ende März nach eigenen Angaben weltweit mehr als 5900 Mitarbeiter an über 35 Standorten./ngu/men/mf/jha/

(AWP)