EMMI: Das Geschäft mit pflanzenbasierten Milchalternativen wie etwa Hafermilch wächst laut Emmi-CEO Ricarda Demarmels weltweit zwar nach wie vor. Jedoch verlangsame sich das Wachstum, sagte die Chefin des Milchverarbeiters in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Als Barrieren sieht Demarmels vor allem den höheren Preis und das Geschmackserlebnis. «Zudem realisieren viele Menschen allmählich, dass der ernährungsphysiologische Wert pflanzenbasierter Alternativen geringer ist als bei konventionellen Kuhmilchprodukten.» Der Milchkonsum wächst laut Demarmels dagegen international um 1 bis 2 Prozent, in der Schweiz sei er aber tendenziell stabil. (SoZ, S. 40, s. separate Meldung)

SWISS STEEL: Das angeschlagene Stahlunternehmen Swiss Steel wird im Rahmen seines Restrukturierungsprogramms einen Teil seiner Produktionskapazitäten abbauen. Das Unternehmen werde aber keine Werke schliessen, sagte der Swiss Steel-Vorstandsvorsitzende Frank Koch gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) vom Montag laut Vorabbericht. Swiss Steel sei in einer Strukturkrise, sagte Koch gegenüber der deutschen Zeitung. «Deshalb müssen wir reagieren und zusätzlich zu den bereits ergriffenen Massnahmen unsere Fixkosten senken». Zum konkreten Umfang der Kürzungen und der Frage, was diese für die Mitarbeitenden bedeuten, wollte er sich allerdings nicht äussern. (FAZ vom Montag, s. separate Meldung)

SBB: Das Debakel um die 1,9 Milliarden Franken teure Beschaffung der als Schüttelzüge bekannten Fernverkehr-Doppelstockzüge hätte sich laut der «SonntagsZeitung» vermeiden lassen. Ein von den SBB eingesetzter Fachmann empfahl Anfang 2014, aus der Beschaffung auszusteigen und rechtzeitig Alternativen vorzubereiten, wie die Zeitung schrieb. Ein Scheitern des Projekts sei wahrscheinlich, hielt er demnach in einem internen Bericht fest. Die Konzernleitung des Bahnunternehmens habe die frühen Warnungen ignoriert und den Verwaltungsrat nicht darüber informiert. Einen Projektausfall habe die Konzernleitung aber nicht ausgeschlossen. Doch sei ein Rückzug aufgrund drohenden hohen Schadensersatzforderungen von Zugbauer Bombardier nicht infrage gekommen. (SoZ, S. 37)

MIGROS: Der Detailhändler Migros betreibt seit Mitte Oktober eine Filiale sonntags ohne Personal, wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt. Während die Filiale von Montag bis Samstag mit Personal betrieben wird, können am Sonntag die Kunden den Laden betreten, indem sie ihre Cumulus-, Debit- oder Kreditkarte scannen. Nach dem Einkauf bezahlen sie an einer Self-Checkout-Kasse. Weil kein Personal anwesend ist, gibt es so keinen Konflikt mit dem Arbeitsgesetz des Bundes, das Sonntagsarbeit im Detailhandel grundsätzlich verbietet. (SaW, S. 12)

NETZZUSCHLAG: Die Zahl der Schweizer Unternehmen, die von verbilligtem Strom profitiert, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. 253 Firmen waren zuletzt vom sogenannten Netzzuschlag für die Förderung von Solar-, Wasser- und Windkraftwerken befreit waren, wie die «NZZ am Sonntag» anhand von Daten des Bundesamts für Energie schrieb. Ursprünglicher Gedanke der Befreiung war es demnach, die stromintensive und exportorientierte Industrie zu unterstützen. Längst würden auch andere Branchen davon profitieren, wie etwa Skigebiete und Wellnessanlagen, schrieb die Zeitung. Die Industrie und bürgerliche Politik drängten auf noch mehr Entlastungen. So fordert der Branchenverband Swissmen, dass die energieintensive Industrie vom Zuschlag für die Winterstrom-Reserve befreit werden soll.

(NZZaS, S. 10)

E-AUTOS: Trotz der zuletzt sinkenden Nachfrage hat ein Bericht den Elektroautos eine positive Zukunft prognostiziert. Im schlechtesten Fall werde der Marktanteil der Elektroautos 2040 bei 80 Prozent liegen, heisst es laut der «NZZ am Sonntag» in einem Bericht des Beratungsunternehmens EBP. Sollte die europäische Politik die Schrauben wie geplant anziehen, werde der Marktanteil der Elektrofahrzeuge bereits 2040 fast 100 Prozent erreichen. 2050 würden praktisch keine fossil betriebenen Autos mehr unterwegs sein. Gründe für den Aufschwung sehe EBP unter anderem darin, dass Elektroautos leiser und über die Lebenszeit billiger seien. (NZZaS, S. 38)

ALTERSVORSORGE Serge Gaillard hat den Vorschlag seiner Expertenkommission zur Reduktion der Steuervorteile bei der Auszahlung der zweiten und dritten Säule verteidigt. Bei der Umsetzung der Reform bestünde weiterhin ein Vorteil, sagte Gaillard in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Durch ein geringeres Einkommen im Alter sei der Steuersatz tiefer als jener, den man im Erwerbsleben hatte. Es lohne sich weiterhin, im «normalen Rahmen» in die zweite und dritte Säule einzuzahlen, sagte er. Weniger attraktiv würde der steueroptimierte Renteneinkauf mit 50 oder 55 Jahren. «Einen endgültigen Entscheid gibt es noch nicht», sagte FDP-Parteipräsident Thierry Burkart zu «SonntagsBlick». Er kündigte ein Referendum an, sollte der Vorschlag im Parlament durchkommen. (SoZ, S. 7, SoBli)

BRICS-STAATEN: Die sogenannten Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und ihre Verbündeten haben nur geringe Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft, wie die SonntagsZeitung schreibt. Deren Anteil an den gesamten Direktinvestitionen der Schweiz mache nur rund 6 Prozent aus. Für das Wachstum des Schweizer Handels mit den Brics-Staaten sei praktisch allein China verantwortlich. 2009, im Gründungsjahr der Brics, exportierte die Schweiz mehr in diese Staaten als in die USA. Seither habe sich der Anteil der USA verdoppelt, der Anteil der Brics stagniert. Selbst wenn der Block alle 40 Länder aufnehmen würde, die sich bisher für eine Mitgliedschaft interessiert haben, würde das die Schweiz kaum tangieren. Im laufenden Jahr gingen weniger als 4 Prozent aller Exporte in diese Länder. (SoZ, S. 38)

FLÜCHTLINGE: Der Beauftragte des Bundes für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aus der Ukraine hat die Firmen in die Verantwortung genommen. Der Bundesrat habe eine mittelfristige Planungssicherheit geschaffen, sagte Adrian Gerber in einem Interview mit «SonntagsBlick». Die Regierung habe den Schutzstatus sei verlängert und die Weiterbeschäftigung für ein zusätzliches Jahr ermöglicht. Gerber bestritt, dass es sich bei der angestrebten Erwerbsquote von 40 Prozent bis Ende Jahr um Symbolpolitik handelt. In erster Linie müssten Kantone, Gemeinden, Firmen und die Personen aus der Ukraine mitmachen. «Der Bund kann unterstützen.» (SoBli)

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(AWP)