SWISS LIFE: Mehr bauen ist nach Ansicht von Swiss-Life-Chef Matthias Aellig das beste Rezept gegen Wohnungsknappheit. Er betonte in einem Interview mit der «Sonntagszeitung», dass langsame Baubewilligungsverfahren oft Projekte verzögern würden. (SoZ, S. 37; sh separate Meldung)
GLOBUS I: Die von der thailändischen Central Group von der Signa-Gruppe ganz übernommene Warenhauskette Globus dürfte nach Angaben ihres CEO Franco Savastano erst in gut zwei Jahren in die Gewinnzone zurückkehren. Ende 2026 werde man wieder schwarze Zahlen schreiben, sagte der Manager in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Dafür brauchen wir das Geschäft am Zürcher Bellevue, das wir im November eröffnen. Und den Globus in Basel, der am 1. November 2025 aufgeht», sagte Savastano. (NZZaS, S. 37; sh separate Meldung)
GLOBUS II: Mit der Übernahme durch die Central Group sei für Globus erst ein Etappenziel erreicht, schrieb die «Sonntagszeitung». Die Immobilien gehören immer noch zur Hälfte zu Benkos zusammengebrochenen Signa-Imperium. Die Liegenschaften waren in den Bilanzen sehr hoch eingeschätzt und mit Hypotheken bis unters Dach belehnt. Das hat Auswirkungen auf die Mieten, die Globus bezahlen muss. «Wenn die Aktionärssituation geklärt ist, müssen wir bessere Mietkonditionen erreichen», sagte Globus-Chef Savastano. Im Hintergrund verhandelt ein Bankenkonsortium unter UBS-Führung mit der Central Group und den übrigen Gläubigern über eine Refinanzierung. Es braucht wohl eine Umschuldung, bei der die Banken einen Teil ihrer Forderungen abschreiben müssen. (SoZ, S. 36)
LÖHNE: Die Reallöhne in der Schweiz sind seit 2020 um mehr als 3 Prozent gesunken, weil die Teuerung die Lohnerhöhungen mehr als weggefressen hat, wie der Lohnindex des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt. Daher sehen die Gewerkschaften «dringenden Nachholbedarf bei den Löhnen». Doch nun zeigen neue Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ein klar besser Bild, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Der neue Lohnindikator ist praktisch in Echtzeit verfügbar und beruht auf tatsächlichen Lohnzahlungen. Bereits im Jahr 2023 und erst recht im laufenden Jahr resultieren Reallohnzuwächse. Während für den Lohnindex des BFS erst eine Schätzung für das erste Halbjahr vorliegt, zeigt der neue Indikator den Lohnzuwachs bis August. Die Löhne sind demnach seit August 2023 im Durchschnitt um 1,9 Prozent gestiegen und der Nachholbedarf beträgt gemäss SNB-Echtzeitindikator seit 2020 weniger als 1 Prozent, so der Bericht weiter. (SoZ, S. 35-36)
ZUWANDERUNG: Die EU will der Schweiz bei einem neuen Vertragspaket keine Schutzklausel zur Begrenzung der Zuwanderung erlauben. Nun präsentieren die EU-Befürworter einen Plan, wie die Schweiz ihre Ziele dennoch erreichen könnte. «Wir schreiben selber eine Schutzklausel in die Verfassung oder in das Gesetz, mit der wir notfalls die Zuwanderung eigenständig und befristet bremsen können», sagt FDP-Nationalrat Simon Michel im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Klausel wäre nicht Teil der neuen Abkommen. Und sie wäre auch nicht per se vertragswidrig, sagt Michel. «Brüssel würde erst intervenieren, wenn wir die Klausel tatsächlich anrufen.» Dann würde ein Prozedere im gemeinsamen Ausschuss und vor dem Schiedsgericht folgen, das rund acht Jahre dauern würde. «In dieser Zeit können wir die Zuwanderung kontrollieren.» (NZZaS, S. 4-5)
POST: Die Post-Aufsichtsbehörde Postcom hat laut einem Artikel in der «Sonntagszeitung» einen privaten Paketdienst aus Bern dabei ertappt, wie er den Mindestlohn umging. Aus diesem Grund sprach die Regulatorin eine Busse von 6000 Franken aus und verpflichtete den fehlbaren Anbieter zu einer Nachzahlung der ausstehenden Lohnsumme. Dagegen erhob das Unternehmen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht. Doch der Lieferdienst blitzte damit vollumfänglich ab. Er akzeptiert das aktuelle Urteil, kritisiert die Geldstrafe aber als unverhältnismässig und willkürlich. Der Schuldspruch werfe ein weiteres Schlaglicht darauf, wie die Anbieter die branchenüblichen Arbeitsbedingungen untergraben, so der Bericht. (SoZ, S. 39)
MIGROS: Die Migros hat 20 von 37 Läden an Media Markt verkauft hat. Die restlichen 17 Filialen wurden oder werden dicht gemacht und der Onlineshop ist bereits geschlossen worden. In den Filialen von Melectronics seien viele Gestelle leer. Hohe Rabatte bis zu 75 Prozent sollen laut einem Artikel der «Sonntagszeitung» helfen, Glacemaschinen, Toaster und Staubsauger möglichst bald loszuwerden. Denn bereits im November wird Media Markt die Läden mit dem eigenen Sortiment ausstatten. Zwar übernehmen bei SportX und Bikeworld erst im Frühling die neuen Besitzer, doch auch dort gibt es seit Wochen hohe Rabatte, etwa auf Velos, Regenhosen und Leuchtwesten. Die Migros ist zuversichtlich, alle Artikel loswerden zu können, wie es im Bericht heisst. «Bei Melectronics wird es per Schliessung Ende Oktober 2024 keine Überbestände haben», erklärt eine Sprecherin. (SoZ, S. 41)
TAMEDIA: Nach dem angekündigten Stellenabbau beim Zürcher Medienverlag Tamedia im Umfang von fast 300 Stellen oder rund 20 Prozent der Belegschaft soll in Winterthur ein neues Magazin entstehen. Eine Gruppe von Einzelpersonen startete einen entsprechenden Aufruf, wie der «Sonntagsblick» berichtete. «Es braucht ein Medienprojekt aus Winti für Winti, das wichtige Themen unabhängig recherchiert und uns als Stadt hilft, demokratisch und zukunftsorientiert gute Entscheidungen zu fällen», schrieben die Initianten. Über 800 Menschen unterschrieben den Aufruf dem Bericht zufolge bereits. Mehr als die Hälfte davon ist demnach bereit, für ein neues Medienangebot zu bezahlen. Jeder Fünfte könnte sich gar vorstellen, selber mitzuwirken. Unter den lokalen Unterstützerinnen und Unterstützern sind prominente Namen wie der Winterthurer Komiker Viktor Giacobbo und SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. Tamedia schliesst den Onlineauftritt der Winterthurer Traditionszeitung «Landbote» und integriert die Redaktion in die Zentrale in Zürich. (SoBli, S. 8-9)
BYSTRONIC: Der Maschinenhersteller Bystronic hat wegen der Absatzflaute in Europa und in China im ersten Semester einen Verlust erlitten. In der Folge wurde im September ein verschärftes Restrukturierungsprogramm verbunden mit dem Abbau von 500 Stellen angekündigt. Der erst seit Juli amtierende CEO Domenico Iacovelli legt in einem Interview mit der «FuW» die Beweggründe dafür dar. (FuW, S. 7; sh. separate Meldung vom Freitag)
BARGELD: In der Schweiz sind noch viele Noten der vor 25 Jahren von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückgerufenen sechsten Banknotenserie im Umlauf. Die SNB führt eine tagesaktuelle Statistik, wie viele der alten Banknoten seit dem 1. Mai 2000 noch nicht eingetauscht worden sind. Sie schätzt, dass Ende April 2025 noch rund 1 Milliarde Franken in Form von alten Banknoten fehlen wird, wie die «NZZ» in ihrer Samstagsausgabe schrieb. Am 30.April 2025 wird der Geldwert der bis dahin nicht zurückgegebenen Scheine zurückbezahlt. Wer wie viel erhält, ist gesetzlich geregelt: 10 Prozent verbleiben bei der SNB. Damit soll sie ihrer unbefristeten Umtauschpflicht nachkommen können. Vom Rest gehen 20 Prozent an den Schweizerischen Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden. Der verbleibende Teil geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Die Kantone können mit gut 470 Millionen Franken rechnen. («NZZ» vom Samstag, S. 11)
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(AWP)