UBS I: Die UBS kann den auf die übernommene Credit Suisse zurückgehende Greensill-Fall noch nicht ad acta legen. Die Grossbank hat sich zwar mit  dem überwiegenden Teil der Investoren per Ende Juli in einem Vergleich geeinigt, nun droht laut einem Artikel des «Tagesanzeigers» allerdings eine Gruppe von Investoren mit einer weiteren Klage. Diese Investoren hätten den Vergleich zwar angenommen, würden jedoch argumentieren, dass sie nach luxemburgischen Recht vollständig entschädigt werden müssen, und nicht nur zu 90 Prozent, wie im Vergleich vorgesehen. Die Gruppe habe insgesamt 80 Millionen Dollar in die Fonds investiert und werde nun von der luxemburgischen Gesellschaft Alcimod vertreten. Die UBS gab in der Angelegenheit gegenüber der Zeitung keinen Kommentar ab. (TA, Ausgabe 17.08., S.6)

UBS II: Die UBS dürfte laut Schätzungen in den nächsten zwei Jahren weltweit weitere 18'000 Arbeitsplätze abbauen. Die von Beobachtern berechnete Zahl ergab sich aus den von der Bank kommunizierten Gewinnzielen, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. UBS-Angestellten soll dabei gegenüber CS-Mitarbeitenden der Vorzug gegeben werden. Die Bank selber dementiert eine Ungleichbehandlung. Ob die UBS Ende 2026 tatsächlich 18'000 Leute weniger beschäftigen werde, sei aber noch offen, heisst es im Artikel. Wie viele Angestellte die UBS aktuell tatsächlich habe, sei nicht bekannt. Gerade in der Schweiz würden Mitarbeitende noch sehr lange auf der Lohnliste stehen, obwohl sie bereits entlassen worden sind oder selbst gekündigt haben. (NZZaS, S.23f)

SBB I: Die SBB haben milliardenteure Bahnausbauten ohne Konzept kritisiert. Zuletzt entstanden bei regionalen Projekten Mehrkosten von 6,9 Milliarden Franken, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Das Parlament habe die Ausbauten abgesegnet, obwohl weder ein Bedarfsnachweis noch ein Angebots- und Fahrplankonzept vorlagen. Prioritär brauche es genügend Mittel für den Erhalt der Infrastruktur, sagte Daria Martinoni, Verantwortliche für den SBB-Fahrplan. Künftig soll es nur noch Ausbauten geben, wenn ein klarer Kundennutzen ersichtlich ist, sagte sie. Die Ausbaubeschlüsse des Parlaments seien finanzierbar, teilte das Bundesamt für Verkehr mit. (SoZ, S.7)

SBB II: Die SBB wollen die «Schüttelzüge» von Alstom (ehemals Bombardier) offenbar auf eigene Kosten umbauen. Um die Doppelstockzüge ruhiger zu machen, sollen alle 62 FC Dostos mit einer neuen Konstruktion versehen werden, die zunächst getestet wird, heisst es in einem Artikel des «Tagesanzeigers». Falls sich der Prototyp bewähre, könnten die Züge bis 2030 aufgerüstet werden. Alstom habe sich in einer Vereinbarung zwar an den Entwicklungskosten beteiligt, der Umbau müsse aber die SBB berappen, heisst es. (TA, Ausgabe 17.08., S.7)  

SWISS STEEL: Der angeschlagene Stahlkonzern Swiss Steel braucht möglicherweise eine weitere Finanzspritze. Es sei «sehr wahrscheinlich», dass Grossaktionär Martin Haefner nach der Investition von 300 Millionen Franken im Frühjahr 2024 noch weiteres Geld einbringen müsse, heisst es in einem Artikel der «Sonntagszeitung». Bereits ein Drittel der Kapitalerhöhung sei aufgrund des negativen Free-Cashflows von 112 Millionen im ersten Halbjahr 2024 verbrannt. Zudem habe Haefner den unzufriedenen Aktionären Peter Spuhler und Viktor Vekselberg Put-Optionen gegeben, heisst es. Sie hätten damit das Recht, Haefner ihre Aktien nächstes Jahr zu rund 19 Franken zu verkaufen, während der aktuelle Kurs lediglich bei rund 5 Franken liegt. Auf dieser Grundlage müsste Haefner Spuhler und Vekselberg je rund 50 Millionen Euro nachschiessen, so der Artikel. Gegenüber dem «Sonntagsblick» bekräftigte Haefner seine Verbundenheit mit dem Stahlkonzern. «Selbstverständlich glaube ich weiterhin an die Zukunft von Swiss Steel.» Deshalb orientiere er sich in der Beurteilung der aktuellen Situation auch nicht am «zurzeit wenig aussagekräftigen Aktienkurs, sondern am langfristigen Potenzial des Unternehmens.» (SoZ, S.33; Sonntagsblick, S.28f)

NEUROTH/MISENSO: Die Hörakustik-Kette Neuroth will das Geschäft in der Schweiz weiter ausbauen. «Wir peilen in den nächsten Jahren 100 Filialen in der Deutsch- und Westschweiz an»,  sagte Neuroth-Chef Lukas Schinko gegenüber «Schweiz am Wochenende». Auch die Übernahme der Misenso-Filialen, welche der Konzern von der Migros übernommen hatte, soll dabei unterstützen.  Der Name Misenso und das Konzept bleiben bestehen, und es werde zusammen mit der Marke Neuroth eine Zwei-Markenstrategie gefahren. (SaW, Ausgabe 17.08., S.14)

MEDIA-MARKT: Der Elektronikhändler Media-Markt will in der Schweiz den Online-Handel stärker mit dem stationären Handel verknüpfen. «Bei der Umsetzung dieser Strategie werden uns die zwanzig M-Electronics-Filialen helfen», sagte Schweiz-Chef Jan Niclas Brandt im Interview mit der «SonntagsZeitung». Sobald die Wettbewerbskommission grünes Licht gebe, würden diese Filialen nach und nach umgerüstet. Es sei das Ziel, sieben der zwanzig Filialen bis zum Black Friday im neusten Media-Markt-Erscheinungsbild zu präsentieren. (SoZ, S.36)

ON: Der Laufschuh-Hersteller On hat auch 2024 gratis das Gelände der Schweizer Botschaft in Washington für einen Lauf-Event benutzt - Apéro und Erfrischung im Pool der Botschaft inklusive. Der Marketing-Lauf findet seit 2017 statt, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Damals habe On noch keine Büros vor Ort gehabt, teilte das Unternehmen mit. Die Schweiz würde von dieser Zusammenarbeit profitieren, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Es gehe um einen Imagetransfer zwischen der offiziellen Schweiz und beteiligten Unternehmen. Ein ähnlicher Anlass fand laut der Zeitung 2018 und 2023 mit Unterstützung der Schweizer Vertretung in London statt. (NZZaS, S.27)

MEDIKAMENTE: Der Hilfeschrei der Palliativmedizin zur Vergütung von notwendigen Medikamenten hat bisher zu keiner Anpassung geführt. Weiterhin herrsche eine Willkür bei der Vergütung von Medikamenten, die nicht auf der Spezialitätenliste des Bundes stehen, kritisierte der Verband Palliative.ch. Personen, die zu Hause oder in Pflegeheimen sterben möchten, würden benachteiligt, schrieb die «NZZ am Sonntag». In Spitälern würden die Arzneien bezahlt. Bereits 2022 habe der Verband dem Bund eine Liste von starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln geschickt, welche die Krankenkassen regelmässig nicht bezahlen. Der Bund habe die Kassen mehrfach aufgerufen, diese Mittel auch bei ambulanten Behandlungen zu vergüten, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit. (NZZaS, S.9)

VORSORGEVERMÖGEN: Die Finanzindustrie hat an den Vorsorgevermögen der zweiten Säule in den letzten zehn Jahren 67,6 Milliarden Franken verdient. Zu diesem Schluss kam eine Analyse des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) welche «SonntagsBlick» vorlag. Dazu summierte der SGB die Vermögensverwaltungskosten, Risikoprämien bei Invalidität und Tod sowie die Abschöpfung der Erträge aus dem Geschäft der beruflichen Vorsorge. Für den Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands, Lukas Müller-Brunner, greift die Summe zu kurz. Für eine Analyse müssten die Kosten in Relation zum verwalteten Vermögen gemessen werden. Zudem seien die Renditen ebenso wichtig wie die Kosten. (Sonntagsblick, S.2ff)

DATENSCHUTZ: Der Datenschutzbeauftragte des Bundes, Adrian Lobsiger, hat kein Gesuch für die angekündigten industriellen Drohnen der Swisscom und Nokia erhalten. Gesetzlich ist eine Datenschutz-Folgenabschätzung bereits während der Planung von Projekten mit ferngesteuerten Drohnen vorgeschrieben, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Lobsiger seien keine solche Gesuche bekannt - weder von der Swisscom noch von künftigen Kunden. Laut Swisscom ist eine Folgeabschätzung nur erforderlich, wenn keine interne Datenschutzberater aufgeboten wurden. Das habe der Telekomanbieter getan. Lobsiger habe um zusätzliche Informationen angefragt. Er erhielt diese, nachdem die Zeitung den Anbieter mit der Recherche konfrontierte, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. (SoZ, S.31f)

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(AWP)