UBS/CS: David Tepper, einer der reichsten Hedgefonds-Manager der Welt, hat in New Jersey Klage gegen Axel Lehmann, Ulrich Körner und die UBS als Rechtsnachfolgerin der CS eingereicht, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Tepper wirft den beiden vor, falschen Aussagen zur finanziellen Lage der Bank getätigt zu haben. Diese Lügen hätten Tepper und seine Fonds zu Investitionen veranlasst, die sie sonst nicht getätigt hätten. Der Abschreiber in Höhe von 16 Milliarden Franken auf AT1-Papiere habe massive finanzielle Verluste für Teppers Fonds bedeutetet. (SoZ, S. 33, siehe auch separate Meldung)
HOLCIM: Der Zementkonzern Holcim ist laut einem Bericht des «Tagesanzeiger» mit Abstand der grösste Emittent von Treibhausgasen in der Schweiz. Aber auch auf Platz zwei und drei befinden sich Betonwerke: Ciments Vigier und die Jura-Cement-Fabriken. Unter den 20 grössten Verursachern von Treibhausgasemissionen sind aber auch Unternehmen aus anderen Branchen, wie etwa der Pharmazulieferer Lonza oder die Schweizer Zucker AG. (TA, S. 4)
MIGROS I: 2012 übernahm die Migros-Regionalgenossenschaft Zürich die schlingernde deutsche Handelskette Tegut. Bis jetzt gelang es nicht, diese fit zu trimmen. Seit Corona schreibt die Kette mit rund 300 Läden rote Zahlen. Dass sich daran bald etwas ändert, glaubt nicht einmal die Migros Zürich. «Aufgrund der anhaltend zurückhaltenden Konsumentenstimmung in Deutschland erwarten wir eine Erholung der Ergebnisse der Tegut-Gruppe erst nach 2024», sagt eine Mediensprecherin gegenüber der «NZZ am Sonntag». Dennoch ist ein Verkauf offenbar kein Thema: «Die Migros Zürich hält an ihrem Engagement in Deutschland fest, eine Veräusserung von Tegut steht nicht zur Debatte.» Dies erstaune insbesondere deshalb, weil sich die Migros gerade eine rigorose Schlankheitskur verschrieben hat, in deren Rahmen auch Auslandsaktivitäten auf den Prüfstand kommen, so die Zeitung. (NZZaS, S. 27)
MIGROS II: Die Migros-Marke «Coffee-B» steht unter Druck. Wie Recherchen der «Sonntagszeitung» zeigen, hat die Migros beschlossen, die Anzahl der Kernmärkte für ihre Kaffeekapsel-Innovation zu reduzieren: Der Strategie fällt Frankreich als Kernmarkt zum Opfer. Man werde dort zwar weiterhin aktiv sein, angesichts der Volumen würden aber Deutschland und die Schweiz im Fokus stehen, sagte ein Sprecher. (SoZ, S. 30)
SBB: Nun ist klar, warum die SBB Elvetino-Chef Wolfgang Winter im August 2017 fristlos entlassen hat. Er soll sich auf verschiedene Art bereichert haben, obwohl sein Lohn mit knapp einer Viertelmillion schon ziemlich hoch war, berichtet die «Schweiz am Wochenende». Unter anderem soll Winter einen Bekannten zu einem Tageshonorar von 2500 Franken als Berater eingestellt und seiner eigenen Import-Firma überteuerte Artikel von schlechter Qualität abgekauft haben. Am 7. Mai steht der ehemalige Kadermann der SBB vor Gericht. (SaW, S. 14)
SWISSPORT: Laut einem Artikel im «Sonntagsblick» stehen die Mitarbeitenden des Flughafenabfertigers Swissport unter enormem Druck. Halte das Personal die Vorgaben der Firma ein - etwa, schwere Gepäckstücke nur zu zweit anzuheben oder nur im Schritttempo auf dem Flughafengelände herumzufahren - kämen sie mit ihrer Arbeit nicht nach, moniert die Gewerkschaft VPOD. Grund für dafür sei fehlendes Personal, was laut VPOD mit unattraktiven Arbeitszeiten und tiefen Löhnen zusammenhänge. Die Firma bestreitet die Vorwürfe: Es sei genügend Personal vorhanden und die Vorschriften zur Sicherheit der Mitarbeitenden hätten Priorität. (SoBli, S. 33)
GEWERBEVERBAND: Nach dem Abgang des bisherigen Direktors gibt sich der Gewerbeverband offener gegenüber der EU. Verbandspräsident Fabio Regazzi sprach im Interview mit der «Sonntagszeitung» von einer Neuausrichtung in Sachen EU. Unter dem früheren Direktor, dem SVP-nahen Hans-Ulrich Bigler, war der Verband skeptisch gegenüber der Erneuerung der Verträge mit dem Wirtschaftsraum unserer Nachbarländer. Nach Biglers Pensionierung sagt Regazzi: «Wir werden künftig stärker gewichten, dass neue Verträge mit der EU für viele KMU sehr wichtig sind.» Er sei zuversichtlich bezüglich der Vertragsverhandlungen mit der EU, so der Verbandspräsident. (SoZ, S. 7)
STEUERN: In der Schweiz steigen die Einkommenssteuern schneller als die Reallöhne. So hat das innerhalb von nur zehn Jahren erfolgte Reallohnwachstum dazu geführt, dass die Lohnempfänger im Jahr 2020 2,5 Milliarden Franken zu viel Einkommenssteuern bezahlten, schreibt die «Sonntagzeitung» mit Bezug zur aktuellen Studie der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse. Bei der direkten Bundessteuer machte die Mehrbelastung im Jahr 2020 rund 800 Millionen Franken aus, bei Kantonen und Gemeinden rund 1,7 Milliarden. Die nationalrätliche Wirtschaftskommission will einen Ausgleich dieser warmen Progression, wie das Phänomen bezeichnet wird. «Wenn man die warme Progression nicht ausgleicht, ist Staatswachstum programmiert. Es war aber nie beabsichtigt, dass die Staatsquote einfach automatisch wächst», sagt Lukas Rühli, Forschungsleiter von Avenir Suisse und Autor der Studie. (SoZ, S. 29)
GASTRONOMIE: Zürcher Restaurants setzen vermehrt auf eine aus internationalen Metropolen bekannte Praxis: Nach einer gewissen Zeit bitten sie die Gäste, das Lokal zu verlassen, um den Platz für eine zweite Runde freizugeben. Den Zeitungen von «CH Media» seien mehrere Zürcher Lokale bekannt, die ihren Gästen nur eine bestimmte Aufenthaltsdauer anbieten, meist zwei Stunden, heisst es in einem Artikel in der «Schweiz am Wochenende». Gastronomieunternehmer Daniel Wiesner begründet dies mit einer zunehmenden Konzentration der Restaurantbesuche aufs Wochenende nach der Coronapandemie sowie steigenden Kosten. Das Konzept werde jedoch nur bei manchen sehr gut frequentierten Restaurants angewendet, sagen sowohl Wiesner als auch der Gastrounternehmer Rudi Bindella. (SaW, S. 12)
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(AWP)