UBS: In den Sonntagszeitungen ist der Lohn von UBS-Chef Sergio Ermotti ein Thema, der am (morgigen) Montag mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts der Grossbank bekannt gegeben wird. Laut dem «SonntagsBlick ist davon auszugehen, dass der Tessiner für das vergangene Jahr etwas mehr als 15 Millionen Franken erhalten wird. Damit liegt das Salär leicht über demjenigen des Jahres 2023, als Ermotti zur UBS zurückkehrte und ab April die fusionierte Grossbank leitete. Für seinen neunmonatigen Einsatz kassierte er damals 14,4 Millionen Franken. Dies hatte damals zu heftiger Kritik in der Öffentlichkeit geführt. Die Stiftung Ethos habe ausgerechnet, dass Ermotti maximal 20 Millionen Franken für 2024 kassieren könnte, schreibt der »SonntagsBlick«. In der »NZZ am Sonntag« weist die Grossbank die Kritik am Lohnsystem zurück: 80 Prozent der variablen CEO-Vergütung seien bis zu fünf Jahre aufgeschoben und würden nur ausbezahlt, wenn die Bank eine nachhaltige Leistung erziele. Gleichzeitig signalisiert die UBS Änderungen: Die Vergütungsstruktur werde ständig weiterentwickelt, dazu gehörten auch Anpassungen bei den langfristigen Boni, sagt ein Sprecher der NZZaS. Damit werde Ermottis Lohn wohl tiefer ausfallen als nach dem derzeitigen System, folgert die Zeitung. (Sobli S. 25 und NZZaS S. 33)
CREDIT SUISSE: Die Spitze der Credit Suisse (CS) hat gut ein Jahr vor dem Untergang der Bank gemäss der »SonntagsZeitung« entscheidende Kaufangebote abgelehnt. Im Frühling 2022 bot der US-Spitzenbanker Bob Diamond dem damaligen CS-Verwaltungsratspräsidenten Axel Lehmann 5 Milliarden Franken zum mehrheitlichen Kauf der Investmentsparte an, wie die Zeitung schreibt. Der scheidende CS-Chef Thomas Gottstein habe zudem einen Käufer für die Vermögensverwaltung gefunden - ebenfalls für 5 Milliarden Franken. Für das Derivategeschäft sei ein fertiger Vertrag mit einer Offerte von 6 Milliarden Franken auf dem Tisch gelegen. Lehmann und der ehemalige CS-Chef Ulrich Körner wollten keine Stellung nehmen, wie die Zeitung schreibt. (SoZ S. 2-3, siehe separaten Artikel)
ON RUNNING: Der Zürcher Laufschuhhersteller On Running zeigt sich im Streit mit dem Verein Swissness Enforcement, der das nationale Swissness-Gesetz weltweit durchsetzen soll, hart. On produziert seine Schuhe in Südostasien, wirbt aber in vielen Ländern mit dem Schweizerkreuz, wie die »NZZ am Sonntag« schreibt. Deshalb hatte der Verein Swissness Enforcement vor rund einem Jahr mit juristischen Schritten gedroht, falls der Konzern seine Praxis nicht überdenke. Auf Anfrage der »NZZ am Sonntag« stellt On klar, dass man nicht gewillt sei, im Gegensatz zur Schweiz auch im Ausland auf die Verwendung des Schweizerkreuzes zu verzichten. Das Unternehmen sehe »keine Grundlage« für die rechtliche Kritik des Vereins. Man halte die Marketingvorschriften in allen Ländern ein, in denen die On-Produkte vermarktet würden. Swissness Enforcement, getragen von wichtigen Vertretern der Schweizer Wirtschaft, werde nun Ende März an der Jahresversammlung darüber beraten, ob man On vor Gericht bringen wolle - oder still und leise einen Rückzieher mache, schreibt die Zeitung. (NZZaS S. 37)
DROGERIEKETTE MÜLLER/FRANZ CARL WEBER: Die Spielzeugladenkette Franz Carl Weber (FCW) verschwindet allmählich: Seit ihrer Übernahme durch die deutsche Drogeriemarktkette Müller seien von den ursprünglich 23 Filialen neun geschlossen worden, schreibt die »SonntagsZeitung«. Zudem werden in diesem Jahr fünf Läden in Zürich (2), Zug, Bern und Chur in Müller-Läden umgewandelt. Beim Verkauf im Juli 2023 hatte der einstige FCW-Mitbesitzer Marcel Dobler noch gesagt, am Filialnetz seien aktuell keine Änderungen geplant. Die Drogeriekette Müller erklärte der Zeitung, dass man sich für einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb und den Erhalt der Arbeitsplätze von einigen Standorten habe trennen müssen. Müller gab an, an FCW festhalten zu wollen. Die Marke stehe nicht zum Verkauf. Gleichzeitig will die Drogeriekette in der Schweiz weiterwachsen auf 100 Filialen in diesem Jahr. Müller soll in der Schweiz 450 Millionen Euro Umsatz erzielen. Das wären 10 Prozent des Gruppenumsatzes, schreibt die »SonntagsZeitung«.(SoZ S. 35)
RÜSTUNGSFIRMEN: Deutschland wird gemäss der »NZZ am Sonntag« in Zukunft kaum noch Rüstungsgüter in der Schweiz bestellen. Das sagte der deutsche Botschafter in der Schweiz, Michael Flügger, vergangene Woche bei einem Referat vor Parlamentsmitgliedern in Bern, wie die Zeitung schreibt. Das verschärfte Kriegsmaterialgesetz habe die Schweiz zu einem unzuverlässigen Partner gemacht, schilderten Teilnehmer des Treffens Flüggers Begründung der Zeitung. Die vom Bund und Parlament angepeilte Reform des Gesetzes gehe Deutschland nicht weit genug, habe Flügger klar gemacht. Ohne eine massive Lockerung des Gesetzes, blieben auch die im Rüstungsbereich üblichen Gegengeschäfte aus, schreibt die Zeitung. (NZZaS S. 12)
RUAG: Die Staatsanwaltschaft Bern hat Ermittlungen gegen einen ehemaligen Ruag-Kadermann aufgenommen, wie die »SonntagsZeitung« und der »SonntagsBlick« schreiben. Nach einer Strafanzeige der Ruag gegen den Ex-Topkader und gegen unbekannt, sei eine Strafuntersuchung wegen des Verdachts auf qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung eröffnet worden, sagte der Vize-Generalstaatsanwalt des Kantons Bern, Christof Scheurer den Zeitungen. Ob die Ermittlungen auf weitere Tatbestände und Personen ausgedehnt werden, sei noch unklar. Der Mann soll Militärmaterial unter der Hand verschoben und damit die Ruag und den Bund um Millionen betrogen haben. So soll er krumme Geschäfte mit alten Panzern getätigt haben, indem er den Wert von Material falsch angab. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden in Niedersachsen seit Mitte 2023 ebenfalls in diesem Fall. (SoZ S. 31f. und Sobli S. 11)
FINANZPLATZ: Politiker im Europarat bereiten nach Angaben von »SonntagsBlick« eine Verurteilung der Schweiz via eine Resolution durch die parlamentarische Versammlung des Europarats vor. Anfang März reiste daher die ukrainische Parlamentarierin Lesia Vasylenko als Berichterstatterin des Europarats in die Schweiz, wie die Zeitung schreibt. Ihre Erkenntnisse sollen als Grundlage für das Vorgehen dienen. Laut einem Vorbericht von Vasylenko gebe es Anlass zur Sorge, dass die Schweiz Ziel für russisches Schwarzgeld werde. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück: Die Schweiz habe ein »robustes Dispositiv zur Abwehr illegaler Gelder", schreibt die Zeitung.
jb/
(AWP)